Category: Reaktionen (Page 2 of 3)

studi-vz, karftreitagsfürbitte und antisemitismus

sind die drei top-quoten-bringer für meinen blog. täglich finden neue leserInnen über google und co. meine seite durch die suche nach einem dieser themen. ich frage mich, ob sie hier finden, was sie suchen. ich bin mir nicht so sicher.

in fragen der karfreitagsdebatte ist es in meinem umfeld ruhiger geworden (siehe meinen eintrag hier). in letzter zeit hatte ich keine “dialog-veranstaltungen”, so dass es auch zu keinen direkten gesprächen mit gläubigen der basis kam. die reisen und aussprüche des papstes sehe ich weiterhin sehr kritisch. es ist unglaublich wie arrogant und selbstherlich er in die öffentlichkeit tritt und den gebrauch von kondomen verbietet, wenn HIV und AIDS gerade auch in den ländern dramatische ausmaße angenommen hat, in denen die katholische kirche eine autorität besitzt, die ein verantwortungsvollen umgang mit dieser “macht” ethisch gebietet. man kann nicht menschenrechte fordern, wenn man auf der anderen seite millionen menschen das recht auf ein gesundes leben verbietet. was ist das für ein verständnis von menschenwürde, wenn man mit ansieht, wie männer, frauen und kinder an AIDS sterben.

die frage, ob das studi-vz platz für antisemiten bietet, kann ich nicht sicher beantworten, aber ich denke schon. es ist nach meinen erfahrungen nicht mehr so, dass die antisemiten und anti-israel-hetzer das studi-vz zum offenen spielplatz für ihre kampagnen benutzt, aber mal da und mal da sieht man sie doch noch. da aber studi-vz eh seinen größten reitz verloren hat, ist dies vielleicht auch schon ein problem, welches sich auf natürliche weise selbst erledigen wird. wer andere erfahrungen dazu hat, den bitte ich um rückmeldungen. interessieren würde es mich schon. auch würde mich interessieren, wie es auf facebook hinsichtlich brauner elemente so zugeht. anhand von aktionen “Facebook: Delete the group “Israel is not a country”!” scheint es auch dort zum unangenehmen begleiterscheinungen des web2.0 zeitalters zu kommen.

ein prominenter leser meines blogges ist übrigens ilan mor, der gesandte israels hier in berlin. auf der gedenkfeier für die beiden ermordeten soldaten sprach er mich auf meinen eintrag über seinen besuch in der uni an. er war nicht so glücklich mit meinem eindruck, aber ich war ja auch nicht 100% glücklich mit seinem besuch – damit waren wir ja schon mal auf einer gemeinsamen ebene. und ich kann seine kritik an meiner kritik gut verstehen. wahrscheinlich ist es wirklich nicht so einfach, die anderen seiten israels darzustellen, wenn die allgemeine erwartunghaltung an einen solchen besuch, wohl eher die darstellungen des konfliktes mit den nachbarn ist und selbst wenn dem nicht so war, ist es eine solche ausnahme, dass es dem gesandten nicht wirklich anzulasten ist. und wäre der konflikt nicht angesprochen worden, so wäre das geschrei sicher groß gewesen – nur von mir hätte es eine 1 mit sternchen gegeben. 🙂

wir sind übrigens zu dem entschluss gekommen, noch einmal eine andere veranstaltung zu organisieren, oder eine ganze veranstaltungsreihe. dann zu den themen arbeit, gleichstellung , bildung und so weiter. diese herausforderung nehme ich gerne an. den ich bin weiterhin davon überzeugt, dass israel mehr zu bieten hat, was einer kritischen analyse bedarf.

ansonsten allen besuchern: danke für euren besuch hier. 22.700 ist schon eine ganz ordentliche zahl. 🙂

Israel 12 Points

Diese Woche ist es soweit. Es ist “Eurovision Song Contest”. Und zumindest mein Abendprogramm steht für den 20. und 22. (jeweils ein Halbfinale) und natürlich den 24. Mai mit dem großen Finale fest.

Für Israel startet – wie ich schon berichtet habe – Boaz Mauda. Infos findet Ihr auf seiner Website http://www.boazmauda.co.il/ (nach seiner Gallerie zu Urteilen hat er bereits einen Plan B: Modell).

[Youtube=http://de.youtube.com/watch?v=7UOdO4yqq_k]
(ein Video von der Probe in Belgrad)

Ich finde sein Lied immer noch sehr schön, denke aber, dass er starke Mitbewerber hat und das es nicht einfach sein dürfte. Helfen kann vielleicht, dass in diesem Jahr das Voting komplett auf den Kopf gestellt wurde. In den Halbfinalen dürfen nur noch die Länder Abstimmen, die jeweils auftreten ( plus Deutschland und Spanien – die zu den sogenannten Big Four gehören. Ihnen wurde dieses Halbfinale ebenfalls zugelost. Sie müssen die Show übertragen. Dafür sind die deutschen und spanischen Zuschauer abstimmungsberechtigt.) Insgesamt kommen zehn Länder ins Finale. Neun der Länder werden durch die Zuschauer per Televoting bestimmt, ein Land schickt eine Jury ins Finale.

Das Umfeld von Israel ist recht gemischt und nicht nur durch eine Region dominiert, die sich alle gegenseitig wählen, so dass eine kleine Hoffnung besteht unter den 10 zu sein, die den Sprung schaffen. Für uns Zuschauer in Deutschland bedeutet dieses Setting natürlich: ANRUFEN FÜR ISRAEL.

Termine:
20. Mai 2008 um 21.00 Uhr, NDR Fernsehen:
Eurovision Song Contest – 1. Semifinale
23. Mai 2008 um 00.45 Uhr, NDR Fernsehen:
Eurovision Song Contest – 2. Semifinale
24. Mai 2008 um 21.00 Uhr, Das Erste:
Eurovision Song Contest – Finale

und die Starttabellen zum Ausdrucken und Werten:

esc-1-halbfinale

esc-2-halbfinale

Viel Spass!

S.K.H. Prinz Hassan bin Talal von Jordanien الحسن بن طلال

(c) by Adrian Michael Schell

 so lautet der korrekte name des diesjährigen preisträgers des abraham geiger preises, der ihm am 4.märz. (also vor zwei tagen) abends in der bayerischen vertretung in berlin überreicht wurde. für das geiger kolleg war es ein riesen event, zu dem sich über 530 personen angemeldet hatten, plus pressevertreter. nach der ordination der ersten rabbinerstudenten im september 2006 wahrscheinlich das zweitgrößte in der geschichte des kollegs.

vor vertretern aus politik (die laudatio hielt wolfgang schäuble, weitere gäste waren u.a. bundestagspräsidentin a.d. rita süssmuth, einige bundestagsabgeordnete – ich habe volker beck gesehen) der kirchen, u.a. bischof huber, vielen vertretern der muslime und jüdischer gruppierungen und gemeinden (nathan kalmanowicz sprach für den zentralrat der juden) wurde prinz hassan für sein engagement für den jüdisch-muslimischen dialog gewürdigt. in der begründung der jury heißt es :

„Die Ehrung von Prinz Hassan als langjährigem Präsidenten der Weltkonferenz der Religionen für den Frieden und des Club of Rome würdigt seinen Mut, mit dem er für Pluralismus, Dialog der Kulturen und Verständigung zwischen Juden, Muslimen und Christen eintritt. Der Ausgleich zwischen islamischer und westlicher Welt ist ein bedeutendes Anliegen des Prinzen in einer Zeit des Auseinanderdriftens. Wo andere die Differenzen betonen, hebt Prinz Hassan die kulturellen und religiösen Gemeinsamkeiten hervor.“

am beeindruckensten für ich war an diesem abend tatsächlich der prinz selbst, der in einer sehr intelligenten rede die aufmerksamkeit genau auf auf die stellen lenkte, die für ein gemeinsames “tikkun olam” die ausgangsbasis und das ziel darstellen.

[um mehr bilder zu sehen, bitte eines der bilder anklicken]
nachfolgend einige auszüge seiner rede (die komplette rede kann hier in deutscher fassung nachgelesen werden, oder in englischer fassung hier):
[die ganze rede habe ich auch mitgeschnitten und auf youtube gestellt. die filme sind am ende dieses beitrages]
 

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parashat bo, nazi demo und zivilcourage

diesen shabbat war ich wieder in meiner praktikumsgemeinde in hameln, diesmal war der besuch jedoch ein wenig anders als sonst, er wurde um ein politische dimension erweitert, die wahrscheinlich auch “alltag” im berufsbild eines rabbiners (in deutschland) ist.

die npd (herr rieger) hat in hameln ein altes kino gekauft und nutzt es ab und an als veranstaltungsort. für gestern hatte sie zu einer mahnwache und demo vor eben diesem kino aufgerufen. zum zweiten mal seid beginn des jahres – es ist wahlkampf in niedersachsen. [siehe auch artikel auf indymedia]

dgb, die kirchen und die demokratischen parteien haben, wie auch bei der letzten veranstaltung der npd, zu einer gegendemonstration aufgerufen, um deutlich zu machen, dass die npd nicht teil unserer gesellschaft ist und sein kann, dass rechtspopulismus, ausländerfeindlichkeit und menschenverachtende positionen kein teil deutscher politik sein dürfen. auch die jüdische gemeinde in hameln war (und ist) teil dieses bündnisses gegen rechts und so gingen wir gestern, nach dem schacharit- (morgen-)G’ttesdienst und Torah-study gemeinsam zum zentralen marktplatz der stadt und “zeigten flagge”.  in meiner funktion als rabbinerstudent wurde ich gebeten, ebenfalls einen redebeitrag zu leisten. diese bitte bin ich nicht nur “wegen der funktion” nachgenommen, sondern auch, weil es mir persönlich wichtig war.

wir haben diesen shabbat in dem wochenabschnitt bo über den beginn der freiheit der israeliten gelesen und den damit verbundenen auftrag, dieser freiheit (jedes jahr zu pessach, jeden shabbat, jeden tag) zu gedenken. wir lernen, dass freiheit nichts selbstverständliches ist und einen großen wert an sich darstellt. einen schatz, den wir hüten und verteidigen müssen, etwas, dass wir unseren kindern, enkeln und allen generationen lehren sollen.

freiheit bedeutet für mich (hier in deutschland) konkret, dass wir als juden gemeinsam beten, feiern, lachen und zusammenkommen können, dass wir juden sein können. und dies ist in gefahr, wenn rechtspopulisten wie die npd in die landtage, gemeindeparlamente und sonstige demokratischen strukturen eindringen und mit ihrem hass gegen alles andere unsere gemeinsame kultur des miteinanders vergiften.

in unserer torah-study haben wir den wochenabschnitt gerade im hinblick auf die aktuelle politische lage in der stadt und in unserem land hin untersucht. was bedeutet es, wenn in unserem text steht, dass pharao ein hartes herz hatte und ob wir nicht alle pharao sein könnten. vielleicht ist ein hartes herz eines, welches wegschaut, eines, dass bewusst angst, ausbeutung, angriffe auf die menschenwürde und menschen an sich ignoriert.

in meinen augen war das verhärtete herz pharaos kein unüberwindbares hindernis, sich doch für das gute zu entscheiden. G’tt hat pharao nicht die entscheidungsfreiheit zwischen gut und böse genommen. pharao hat sich gegen das gute, für das böse entschieden (manchmal scheint es so, dass wir uns nicht anders entscheiden können, aber letztendlich haben wir immer eine wahl***). niemand muss ein held sein, aber gar nichts tun, wenn man mitbekommt, dass ein anderer mensch in gefahr ist (körperlich und seelisch) ist gleichbedeutend dem harten herz pharaos.

zur zeit erleben wir in deutschland eine heftige debatte über jugendkriminalität und dabei wurde zb. ich kritisiert, weil ich die stellungnahme des zentralrates hierzu befürworte [siehe mein beitrag zu den erziehungscamps]. ich befürworte die stellungname des zentralrates nicht deshalb, weil sie vom zentralrat kommt, sondern weil sie in der sache richtig ist. gestern wurde während der demonstration in hameln die frage gestellt, in was für einer gesellschaft wir leben wollen. diese frage müssen wir uns tatsächlich stellen und wenn wir der meinung sind, dass die art von gesellschaft, die wir uns erhoffen in gefahr ist, müssen wir uns einmischen. und nicht nur dann, wenn es um uns als juden geht, sondern wenn es um unsere werte geht. wenn die debatte, wie sie gerade in deutschland einseitig zu lasten einer minderheit geht (nämlich von ausländern und vermeintlichen ausländern), dann dürfen wir nicht schweigen.

*** (folgenden gedanken habe ich noch nicht zu ende gedacht, aber ich möchte ihn trotzdem mit euch teilen: wenn man die 10 plagen als 10 prüfungen für pharao betrachtet, so gibt es eine interessante parallele zu den 10 prüfungen, vor die avraham lt. midrasch gestellt wird (pirke de rabbi elieser, kap. 26))

unterschiedliche welten

gestern wurde mir die frage gestellt, wie meine umwelt darauf reagiert hat, als ich mich entschied, religiös(er) zu leben. es ist nun ja schon einige jahre her und so ist es im nachhinein nicht mehr so einfach klar zu trennen, wie es wirklich war und was ich in die reaktionen der anderen hineindeute, aber ich wage doch eine antwort.

als buchhändler lebte und bewegte ich mich vor allem in einem aufgeklärten, intellektuellen umfeld. meine eigene stark säkulare familie und der dazu gehörige freundes- und bekanntenkreis bildeten einen weiteren teil dieses umfeldes. ich kann mich – wenn überhaupt- nur an wenige regelmäßge kirch-/synagogengänger erinnern. die bewusste entscheidung religiös zu sein und dies auch noch durch ein aktives einbringen in ein gemeindeleben zu untermauern, wurde zwar allgemein toleriert, aber wie weit es respektiert wird und wurde weiss ich nicht. ich würde behaupten, dass es a. eine gewisse verwunderung erzeugte und b. eher belächelt und als spinnerei abgetan wurde.

wer religiös lebt, hat nicht alle tassen im schrank. religion ist in deutschland so zur privatsache geworden, dass jemand, der seinen glauben an G’tt öffentlich macht, einen schritt raus aus diesem konsens macht. gestern abend wurde in der talkshow von Maybrit Illner zum thema “Ich bin dann mal gläubig …” diskutiert und im grunde bestätigte diese runde meine beobachtung. wenn in der öffentlichkeit über religiösitat gesprochen wird, dann nur als happening bzw. unseriös. es brauch mindestents eine person, die den glauben der menschen in frage stellt oder zu einer lachnummer macht und einen der glauben relativiert, so dass der gläubige milde belächelt seine kleine extravaganz weiter ausleben kann, solange er es zuhause macht.

ernsthafte gespräche über religion sind nicht immer möglich und oft unbequem. ein katholik wird wahrscheinlich immer mit dem papst-argument totgeschlagen und ein jude mit der politik in israel. wenn schon über religion diskutieren, dann aber nur auf einer vermeintlich rationalen vernunftsebene. schade eigentlich. zugegeben, es kommt vor, dass ich mich diesen diskussionen nicht immer stellen will und daher dem einen oder anderen gegenüber “verheimlicht” habe, dass mein leben maßgeblich durch meinen glauben bestimmt ist. ich will nicht damit sagen, dass ich mich geschämt habe, aber nicht immer hatte ich die lust, oder die kraft mich einer diskussion um meinen weg zu stellen.

mein freundeskreis hat sich in den letzten jahren deutlich gewandelt. es liegt sicherlich an beiden seiten. ich suchte mir freunde, die ebenfalls jüdisch leben, die mein lebensstil nachvollziehen können und konnten und wahrscheinlich auch meine freunde von damals, die sich in ihren bahnen weiterbewegen wollen und wollten. sehr gerne denke ich an sie zurück und dank email und co. sind wir ab und an noch ein wenig in kontakt, aber es sind doch unterschiedliche welten.

shabbt shalom

No Go Area II

Atlas No Go(C) Ralf GoerlitzRalf Goerlitz hat als kommentar zu meinem artikel über no go gebiete in berlin und ostdeutschland einen link zu seinem kennzeichnungsvorschlag solcher gebiete hinterlegt (siehe links).

da die politische klasse mal wieder darüber diskutiert, wie man das problem mit den nazis und dem rechten mob kleinreden kann und wohl kaum selbst gemeinden und straßenzüge entsprechend kennzeichen wird, könnte man ja als privatinitative einen straßenatlas herausgeben. einen verleger findet sich sicher, immerhin ist der potentielle markt mit einigen millionen betroffenen ja nicht so klein. mögen “ausländer” für deutsche politiker ja als nicht-wähler uninteressant sein, konsumenten für die deutsche wirtschaft sind sie sicher …

UPDATE: ein sehr gutes interview zum thema mügeln gibt es auf tagesschau.de mit dem Wissenschaftler Wilhelm Heitmeyer vom Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung in Bielefeld [hier lesen]
Für Suchmaschinen: Brandenburg, Nazis, Mügeln, Antifa, Antisemitismus, Deutschland, Rechter Mob

missverstehen

tut man sich gerne, wenn man den anderen gar nicht kennt.

ich habe mir gerade noch einmal die beiträge durchgelesen, die zu meinem eintrag “stundenplan” ausgetauscht worden sind und im grunde liefen sie darauf hinaus, dass zwei leute sich einen nicht ganz so freundlichen schlagabtausch dazu lieferten, welches judentum denn nun das bessere sei, das orthodoxe oder das liberale.

erstaunlicher weise, und das ist eine beobachtung, die ich oft mache, muss sich die liberale seite verteidigen, während sich die orthodoxe seite entspannt zurück lehnt und von sich behauptet, sie sei das traditionelle judentum und habe daher alle notwendige legitimation, dass richtige judentum zu sein. das die orthodoxie die einzige hüterin der tradition ist, ist natürlich blödsin. die tradition ist unser gemeinsames erbe und gemeinsam schaffen wir auch traditionen, auf die sich spätere generationen berufen können. 

wir liberale juden versuchen, so steht es auch so passend in der selbstbeschreibung der union progressiver juden, tradition mit der moderne in einklang zu bringen. wir bauen auf unserer jüdischen tradition ein modernes judentum auf. und, so mein eindruck, darin liegt unsere stärke. das liberale judentum schafft es, sich dadurch selbst zu erneuern, da es “wir machen das so, weil man das schon immer so macht” als grundregel ablehnt.

in meinen augen ist das liberale judentum eher bereit, sich wichtigen fragen zu stellen, die ein teil unserer zeit sind und somit aufgenommen werden müssen, so wie es alle generationen zuvor auch schon getan haben. es ist eine frage, wie wir frauen in der gesellschaft und in unserem G’ttesdienst begegnen, es ist eine frage, ob wir lesben und schwule in unsere mitte aufnehmen oder nicht, es ist eine frage, ob fortschritt ein teil der offenbarung sein kann oder nicht, es ist eine frage, ob wir auf einen messias hoffen oder an der vervollkommnung der welt (tikkun olam) jetzt mitarbeiten, es ist eine frage, welche einstellung wir gegenüber israel als land und vision haben.

es wurde in einigen eurer beiträge kritisch angemerkt, dass ich, als liberaler jude, orthodoxe synagogen besuche. ich selbst sehe darin nichts negatives, sondern eine der stärken, die mir das liberale judentum bietet. liberale juden können mit orthodoxen juden beten, weil sie orthodoxe juden als juden sehen und zwar ohne einschränkungen. ein orthodoxer jude oder eine orthodoxe jüdin zählt z.b. gleichwertig zum minjan. punkt.

es gibt dinge, die ich in der orthodoxie nicht gut finde, auslegungen, die mir bauchschmerzen machen (mamserut z.b.), aber dies sind punkte, über die wir diskutieren, ggf. sogar streiten müssen, die mein gegenüber aber nicht “unjüdisch” machen. liberales judentum bietet in meinen augen den schlüssel, solche konflikte auszuhalten. und ich hoffe, dass es “die orthodoxie” auch versteht, hierin eine stärke zu erkennen und nicht irrtümlicherweise eine schwäche. irgendwann …

link hier, link dort

oder wie sich spontane linkbekanntschaften ergeben.

d-trick.bdas ich ein fan von meinen eigenen blog-statistiken bin, habe ich ja schon mal beschrieben und so betrachte ich mir natürlich auch, über welche links ihr zu mir gefunden habt. und heute kam eine nennenswerte anzahl von euch über einen blog, der noch nicht in meiner blogroll ist, weil er nicht zur – mir bekannten – jüdisch-blog-mischpoche gehört. (es sind ja sonst immer die gleichen, die sich verlinken :-)) ich also, voller neugier rauf auf die seite und einen netten, lesenswerten blog vorgefunden. und da ich finde, dass sich verlinken unter bloggern gehört, hier der link zu d-trick.b. surft einfach mal vorbei.

StudiWatch ?

für eine kurze zeit machte ein blog innerhalb der deutschsprachen wordpress community von sich reden, zumindest hatte er jeden tag die top-besucherzahlen. auch ich habe darüber geschrieben.

jetzt findet man nur noch folgenden hinweis:

WordPress.com

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 nun haben die macher mehrfach geschrieben, dass sie recht heftig kritisert wurden, für das was sie gemacht haben (antisemitische tenedenzen in studiVZ aufzuzeigen) und ganz ehrlich, so richtig “politisch korrekt” und oft viel zu plakativ sind sie dabei vorgegangen. trotzdem waren sie wichtig und vor allem ist ihr anliegen verdammt wichtig, daher interessiert mich, ob jemand von euch eine ahnung hat, was passiert ist?

rückmeldungen würden mich freuen.

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