Jew by choice – Fortsetzung

da der letzte beitrag schon ein paar tage zurück liegt und die kommentare schon etwas länger wurden und vor allem, mein kommentar auf einen beitrag von medbrain so lang wie ein eigentlicher artikel wurde, hier einfach ein neuer eintrag als fortsetzung zum ersten.

medbrain schrieb: Ich ziehe klare Definitionen vor – die von Dir als Marek Halters dargestellte (ich selbst habe das Buch nicht gelesen) verwischt meines Erachtens eine feine und wichtige Grenze.

mir ging es darum, gerade “geborenen” juden deutlich zu machen, dass es eine gleichwertigkeit von geborenen und gewordenen juden gibt, wenn beide seiten ihr jüdisch sein ernst nehmen. die häufigste kritik an gerim kommt nach meinen erfahrungen von juden, die sich nicht oder nur kaum in den gemeinden engagieren und/oder ein judentum light leben (es ist ihre entscheidung so zu leben und ich resprektiere ihre entscheidung – es wäre nur nicht meine :-)). und genau von denen kommt die schärfste kritik an jüdinnen und juden, die konvertiert sind. warum weiss ich nicht?

medbrain schrieb: Meine Identität hat eine andere Prägung gehabt, die ich keineswegs missen möchte. In anderen Worten: ich bin nicht jüdisch geworden, weil ich mich vorher nicht selbst gemocht hätte.

und du sprichst einen punkt an, der mir ebenfalls sehr wichtig ist. jemand der einen gijur macht, bringt sein bisheriges leben ja mit ein und schätz es hoffentlich genauso wie du. mag sein, dass es kein jüdisches war, aber! es ist doch genauso wertvoll. in meinen gesprächen mit gemeindemitgliedern, die mal wieder an gerim rumnörgeln versuche ich genau das herauszustellen. jeder jude, der vor mir steht, ist genauso wertvoll – egal welche biographie er mitbringt. (und übrigens, genau so möchte auch ich gesehen werden :-), vielleicht betone ich es deswegen so oft)

wenn wir nämlich anfangen, hier unterschiede aufzubauen, dann kommen wir kräftig auf eine schiefe bahn: jemand, der obwohl jüdisch geboren, aber niemals auf einen machane war, kann nicht für den gemeindevorstand kandidieren; wer nicht die typische jüdische mamme hatte, kann nicht rabbiner werden; jemand, der in russland geboren wurde und sich in deutschland einbürgern lässt, sollte besser niemals hier studieren, zumindes die ersten 5 jahre nicht; usw.

okay, dies ist ein bisschen spitz formuliert, aber es zeugt von dem mist, der rauskommt, wenn man die qualität von menschen an einfachen schemata festmachen will, anstatt wirklich jeden einzelnen fall für sich zu betrachten.

jemand ist gut für den gemeindevorstand, wenn die gemeinde auf ihn vertrauen kann, wenn er die eigenschaften mitbringt, die dieses amt verlangt. gleiches gilt auch für eine frau, die rabbinerin werden möchte. hat sie die gabe, mit menschen umgehen zu können, kann sie lernen, was das amt verlangt, gibt es menschen, die ihr diesen beruf zutrauen usw.? wenn ja, sollte ein übertritt ein kriterium unter vielen sein und nicht “das” kriterium.

8 Comments

  1. medbrain2001

    “mir ging es darum, gerade “geborenen” juden deutlich zu machen, dass es eine gleichwertigkeit von geborenen und gewordenen juden gibt,”

    Das ist eine Selbstverständlichkeit, die im Judentum immanent ist. Wenn einzelne das so nicht praktizieren, ist das deren Problem und nicht das der Konvertiten. In dem man bestehende Grenzen, in denen keine Wertung verborgen ist, verwischt, tut man keiner der beiden Gruppen einen Gefallen. Ich verstehe schon nicht, warum man das betonen muss.

    Zur Prägung: sie mag gut sein, aber in Bezug auf ein neues jüdisches Leben ist sie nur wenig von Nutzen. Daher sollte man sich zuerst, wie ja matronit und Another Rabbi Student geschrieben haben, sozialisieren, bevor man Ämter anstrebt. Und diese Eigenschaft der gründlichen Sozialisation (die keine Form des Gijur so bietet, sondern die man immer erst post factum erlangen kann) gehört zu den Eigenschaften, die jüdische Ämter verlangen.

    Gleichmacherei und Beliebigkeit (zum Punkt “Unterschiede aufbauen”) helfen glauben ich kaum über bestehende Diskrepanzen hinweg.

  2. matronit

    Ich finde interessant, daß Du so gar nicht auf den Beitrag von “another Rabbistudent” eingehst. Und daß Du Dich im Grunde wiederholst, ohne daß die vorherigen Beiträge Spuren bei Dir hinterlassen hätten…
    Ich schrieb, daß es einen Unterschied gibt zwischen Lebenserfahrungen – aber dieser Unterschied hat nichts damit zu tun, daß Gerim und Geborene halachisch gleich sind, nämlich Juden. Der Unterschied besteht in der Verschiedenheit bestimmter Sensibilitäten und die besteht in den allermeisten Fällen einfach (und Ausnahmen bestätigen die Regel).
    Hier komme ich auf den Punkt “Ämter” zurück: ich erwarte eigentlich ganz besonders von Rabbinern und Rabbinatsstudenten eine Sensibilität im Umgang mit diesem Thema.
    Wer diese Sensibilität noch nicht hat, sollte sie dringend erwerben.

  3. matronit

    PS
    Über einen längeren Zeitraum hinweg stelle ich fest, daß bei kniffeligen Fragen Deine Bereitschaft, auf (für Dich inhaltlich) schwierigere Beiträge einzugehen, schnell nachläßt… das war schon vor einigen Monaten zu beobachten, dann bei der Diskussion um die Verbindung AGK-Steinsaltz und auch jetzt. Im Grunde weichst Du dann immer aus. Auf die Punkte, die ich ansprach, bist Du überhaupt nicht eingegangen, statt dessen hast Du Dich hinter dem Adjektiv “objektiv” verschanzt.

    Bist Du eigentlich wirklich an Rückmeldungen und Diskussionen interessiert, wie Du immer wieder schreibst?

  4. Adi

    matronit, ich gehe den problemen nicht aus dem weg. ich finde die diskussion wichtig, auch wenn es dir manchmal einseitig vorkommt. a. versuche ich über das gelesene nachzudenken, es soll sich setzten und b. denke ich manchmal, dass auch alles wichtige gesagt ist. der beitrag von another sr steht für sich und den punkt, der mich am meisten gestört hat (machane erfahrung als voraussetzung für ein jüdisches amt) habe ich zumindest in meiner spitze aufgegriffen.

    ich werde und kann aber nicht in allen euren punkten zustimmen. ich sehe den umgang mit gerim anders als ihr und vor allem sehe ich es nicht so negativ. die kritik an gerim kommt sehr oft als pauschalurteil und genau das habe ich versucht, durch meine beiträge in frage zu stellen.

    wenn ihr schreibt, gerim müssen sich mehr zeit nehmen, bevor sie ein amt übernehmen, stimme ich euch zu, weil es für die absolute mehrheit der menschen zutrifft, die einen gijur gemacht haben. ich kenne wirklich nur wenige, die schneller ein amt übernommen haben.
    bitte berücksichtigt aber auch, das ein gijur ja nicht ein “hoppla hier bin ich und jetzt mach ich” prozess ist, sondern ja ein jüdisch werden über einen längeren zeitraum ist.

    mag sein, dass ich mich wiederhole, aber es ist mir wichtig und ich habe den eindruck, dass ihr diese, meine argumente nicht sehen wollt (wegen schlechter erfahrungen?) oder könnt (mangels erfahrung?).

    bzgl. steinsaltz: hier war die diskussion von Yoav gut beendet. ich fand eine fortführung für nicht wichtig, weil meine argumente und seine dargestellt waren.

  5. Another Rabbi Student

    Hier mal was zum Thema Konvertiten!!!! Achtung kann Gefühle verletzen und ist vom Autor glaube ich auch so gedahct, viel Spaß mit der Lektüre von Onkel Henryk.

    Zur Hölle mit den Konvertiten!
    Wer die Religion wechselt, nervt seine neuen Glaubensbrüder oft gewaltig

    Von Henryk M. Broder

    Seit der Festnahme von Daniel und Fritz steht die Frage im Raum: Warum treten Deutsche zum Islam über? Viele tausend sollen es sein, und jedes Jahr werden es mehr. Aber so ganz neu ist das Phänomen „Konvertit“ nicht. In den 60er und 70er Jahren wollten viele Deutsche unbedingt Juden werden. Allerdings: Motive und Folgen waren ganz andere.

    Zu den seltsamen Begleiterscheinungen der deutsch-jüdischen Symbiose gehört die rätselhafte Anziehungskraft der Juden auf nichtjüdische Deutsche. Für die waren die krummbeinigen, hakennasigen, glubschäugigen Semiten nicht nur eine minderwertige Rasse, sie waren zugleich mit unheimlichen Talenten ausgestattete Übermenschen. Ihr Geschäftssinn war einmalig, ihre Geilheit sagenhaft, ihre Solidarität untereinander beispiellos. Woher schöpften diese degenerierten Wesen ihre Kraft? Aus welcher Quelle floss ihre Stärke?

    Nach dem Holocaust änderte sich an der widersprüchlichen, von Verachtung und Bewunderung geprägten Haltung gegenüber den Juden nicht viel. Wer überlebt hatte, war zwar ein lästiger Mahner, galt aber auch als durch die Verfolgung veredelt. Durch das Leid waren die Juden die besseren Menschen geworden, die Absolventen von Auschwitz, Majdanek und Treblinka bekamen ein moralisches Reifezeugnis verliehen, das sie zu ständigem Gutsein verpflichtete. Wehe, wenn sich ein Überlebender als Gauner oder Betrüger erwies – war das eine Enttäuschung. Die Idee von Auschwitz als einer Besserungsanstalt nahm sogar politische Dimensionen an. Wie können die Juden, die doch so viel gelitten hatten, nun ihrerseits die Palästinenser dermaßen leiden lassen? Wer also zeigen wollte, dass er sehr wohl aus der Geschichte gelernt hatte und außerdem das Potenzial zu einem guten Menschen in sich trug, der fühlte sich zu Juden hingezogen.

    Es gibt keine Statistik darüber, wie viele Deutsche christlichen Glaubens nach 1945 zum Judentum übergetreten sind, aber die Zahl dürfte erheblich sein. Über die Motive muss man nicht lange rätseln. Der Übertritt zum Judentum bedeutet nicht nur den Eintritt in eine andere Religion, er ist zugleich der Wechsel auf die richtige Seite der Geschichte, aus der Volksgemeinschaft der Täter in die Leidensgemeinschaft der Opfer. Kann man sich klarer von der eigenen Geschichte distanzieren?

    Es soll vorkommen, dass ein gläubiger Christ auf einmal entdeckt, das Judentum sei die einzig wahre Religion. So etwas mag es geben, aber es dürfte eine Ausnahme sein. Die meisten Konversionen erfolgen aus Anpassung und Gefälligkeit, um das dringende Bedürfnis der Schwiegereltern nach einem jüdischen Schwiegersohn oder einer jüdischen Schwiegertochter zu befriedigen. Diese Gefälligkeitskonversionen gehören in die Abteilung „Patient Familie“, wer keine Identität hat, der wird jede beliebige annehmen. Interessanter sind die Überzeugungstäter, jene, die partout Juden werden, einen Abstammungsfehler mit Gewalt korrigieren wollen.

    Das Judentum ist keine missionarische Bewegung. Mitglieder werden nicht geworben, Antragsteller erst einmal zurückgewiesen. Bleibt der Bewerber bei seiner Absicht, muss er eine mühselige Prozedur durchmachen, die kein Jude, der als solcher geboren wurde, auf sich nehmen würde. Der Lohn aller Mühen ist eine rabbinische Bestätigung der Zugehörigkeit, die einen zu nichts berechtigt, aber zu vielem verpflichtet.

    Dabei ist es unmöglich, zum Judentum überzutreten. Jude kann man nur sein, man kann es nicht werden. Das mag rassistisch klingen, dennoch ist es so. Jeder Nichtjude kann sich jüdisches Wissen aneignen, Pessach statt Ostern und Chanukka statt Weihnachten feiern. Doch ein „jüdischer Kopf“ lässt sich dadurch nicht herstellen. Auch wenn es schwierig ist, das, was einen Juden ausmacht, zu definieren – die Religion allein ist es nicht. Es ist eine Mischung aus Frechheit und Paranoia, schlechten Manieren und gutem Essen, Rechthaberei und Selbstironie. Und es ist die Art, wie jeder Jude sein Judesein bestimmt.

    Doch für die korrekte Konversion spielt das alles keine Rolle. Da kommt es nur darauf an, dass der Konvertit das Morgen- und Abendgebet unterscheiden kann, keinen Milchkaffee nach einem Fleischgericht zu sich nimmt und am Samstag sein Auto stehen lässt. So ist es auch die religiöse Beflissenheit, die einem bei den Wahljuden am meisten auf die Nerven geht. Denn alle Konvertiten überziehen kräftig, egal, ob sie vom HSV zur PDS oder von der Leonberger Sparkasse zur Roten Armee Fraktion übertreten. Das muss wohl so sein.

    Doch richtig ärgerlich wird es, wenn diese durch und durch lieben Menschen so tun, als wäre das Judentum eine Art Diners Club, in den man aufgenommen wird, wenn man eine gewisse Bonität nachweisen kann. Dabei haben sie nicht unter hysterischen, überfürsorglichen Müttern zu leiden gehabt, sie haben nie in der Schule den Satz gehört: „Dich haben sie wohl vergessen …“, sie haben nie darüber nachdenken müssen, ob der Nachbar, der nie zurückgrüßt, nur ein Muffkopf oder ein Antisemit ist. Es ist ihnen all das erspart geblieben, was zu einem normalen jüdischen Werdegang gehört, was jedes jüdische Kind aus der Verzweiflung in den Wahnsinn und zurück treibt. Und nun sind sie plötzlich mit an Bord, halten sich an den Regeln fest wie Reisende bei Windstärke neun an der Reling und fangen zu würgen an, wenn nebenan einer ein Schinkenbrot zu sich nimmt. Was für ein Missverständnis. Als käme es darauf an, ein Leben wie nach einem Handbuch für gesunde Ernährung zu führen.

    Das Gegenteil trifft zu. Ein wesentliches Element des jüdischen Denkens und Handelns war immer der Protest gegen die Regeln, das Ringen mit Gott und der Versuch, auf Distanz zur jüdischen Überlieferung zu gehen. Von Hiob bis Spinoza, von Heinrich Heine bis Woody Allen, von Joseph Roth bis Philipp Roth war es immer derselbe Kampf gegen die Fesseln der Tradition, wobei der Kampf einerseits zum Bestandteil der jüdischen Tradition wurde; eine paradoxe Situation, die es nur im Judentum gibt: die Rebellion als Teil des Systems, der Aufruhr als Mittel der Kontinuität, mal als chassidische Erneuerung, mal als zionistischer Frevel verkleidet.

    Die Instant-Juden dagegen laufen nicht weg, sie rennen nicht gegen die Mauern an, sie tauchen im Judentum unter, gehen darin auf. Am liebsten würden sie ihre Interlübke-Wohnung gegen eine karge Stube im Schtetl tauschen. Dass sie nie Gelegenheit hatten, bei einem Pogrom massakriert zu werden, lässt sie am Sinn des Lebens zweifeln. Aber – so viel Begeisterung für das Jüdische ist ziemlich unjüdisch. Nur Operettenbesucher finden das Zigeunerleben romantisch. Wer im Wohnwagen wohnen muss, hätte ganz gern ein festes Dach über dem Kopf.

    Das Judentum ist eine viertausend Jahre alte Kultur, die im Laufe der Zeit genauso viel Schrott wie Gutes hervorgebracht hat. Es ist ein Selbstbedienungsladen, jeder kann sich heraussuchen, was er finden möchte. Man kann damit für und wider die Todesstrafe argumentieren, man kann aus der Bibel Gründe für die Fortführung wie die Aufgabe der Besetzung von Judäa und Samaria beziehen. Das Judentum taugt zu vielem, nur nicht als therapeutische Anstalt für frustrierte Gemüter.

    In Hebron sitzt der Sohn eines NS-Richters, nunmehr national- religiöser Jude und Anhänger der Groß-Israel-Bewegung. Gegenüber den Palästinensern tritt er für eine Politik der eisernen Faust ein, dermaßen den Auftrag des Vaters mit neuem Leben erfüllend. In Tel Aviv lebt die Tochter eines NSDAP-Funktionärs, inzwischen fromme Jüdin. Als sie ihre Mutter von ihrem Übertritt informierte, sagte die: „Ein Glück, dass dein Vater das nicht mehr erlebt hat.“ In Jerusalem wirkt ein Rabbiner, der seine Karriere als Ministrant begonnen hat. An seinen Vater, einen SS-Mann, kann er sich noch gut erinnern. Als individuellen Beitrag zur Wiedergutmachung hat er seiner Frau sechs Kinder gemacht, für jede Million eines.

    Alle diese Konvertiten haben im Judentum eine Zuflucht gesucht und gefunden, ihr biografisches Problem auf eine Art gelöst, um die sie jeder Jude, der mit seinem Judentum hadert, nur beneiden kann. Juden können aus ihrer religiösen Kinderstube nicht aussteigen, und wenn sie dreimal am Tag mit Weihwasser gurgeln würden.

    Im Gegensatz zu den Konvertiten wissen Juden, dass Konversionen vergeblich sind. Ludwig Börne nannte seinen Übertritt zum Christentum „eine törichte Verschwendung“, Heinrich Heine blieb auch nach der Taufe Jude, und sogar die „Jews for Jesus“ nennen sich weiter Juden. Dass Juden den Konvertiten dennoch meist freundlich begegnen, hat zwei Gründe. Zum einen finden sie es einfach irre, dass gesunde, normale, vernünftige Menschen sich auf ein solches Abenteuer einlassen. So viel Wagemut soll nicht mit Unhöflichkeit vergolten werden. Zum anderen gibt es eine Theorie, der zufolge Konvertiten für den Fortbestand des Judentums wichtig sind, weil sie nummerische Verluste (etwa durch Assimilation) ausgleichen und mit ihrem Eifer frischen Wind in die Gemeinden bringen.

    Diese Theorie ist natürlich Unsinn, frommes Wunschdenken. Sie zeugt nur von einem tiefen Unverständnis der jüdischen Tradition. Der Fortbestand des Judentums wird durch die Juden garantiert, die unkoscher essen, am Samstag Auto fahren und lieber ins Kino als in die Synagoge gehen. Die Sache ist ganz einfach: Nach jüdischem Glauben würde der Messias kommen, wenn alle Juden an zwei aufeinanderfolgenden Samstagen alle Gebote und Verbote einhalten würden. (Manche meinen, ein Samstag wäre auch schon genug.)

    Dann wäre das Ende aller Tage erreicht, die Erlösung der Menschheit könnte beginnen, zumindest theoretisch. Praktisch dagegen würde die Ankunft des Messias ein furchtbares Chaos auslösen. der Lubawitscher Rebbe würde erklären, es handle sich um einen falschen Messias, wie einst Sabbatai Zwi. Worauf der Belzer Rebbe erwidern würde, es handle sich um den richtigen Messias, er wäre nur zu früh gekommen, die neue große Belzer Synagoge wäre noch nicht fertig, um ihn angemessen zu empfangen. Die israelische Regierung und die PLO würden eine gemeinsame Erklärung verbreiten, der Friedensprozess werde fortgesetzt, man werde sich von Ereignissen solcher Art nicht beirren lassen. Und die deutsche Regierung würde die Entsendung deutscher Pfarrer im Rahmen eines UN-Kontingents anbieten.

    Das Judentum wird durch das Warten auf den Messias zusammengehalten. Seine Ankunft wäre das Ende – nicht des Wartens, sondern des Judentums. Nur wenn der Messias nicht kommt, bleibt das Judentum bestehen. Und dafür, dass er nicht kommt, sorgen die Juden, die keine Gebote einhalten. Sie sind die wirklichen Stützen des Judentums, die Garantien für seinen Fortbestand.

    Wozu braucht man noch die Konvertiten?

  6. Yael

    Und ausgerechnet ein Another Rabbi Student zitiert Broder, der von jüd. Religion bzw. Halacha scheinbar keinen Schimmer hat?

    Mei, oh, mei, unsere Zukunft.

  7. Another Rabbi Student

    Solange Yael davon einen Schimmer hat sind wir vor dem Untergang gerettet. Führe uns ans Licht…

  8. Yael

    Von einem Menschen, der Rabbiner werden will, sollte man eben ein wenig mehr Kinderstube erwarten dürfen.

    Und Tschüß.

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