Liebe Freunde von IRAC,

IRACWir möchten ihnen heute von einer ernsten Situation berichten, die sich in der letzten Nacht in Israel entwickelt hat.

Wir haben erfahren, dass das Israelische Parlament (Knesset) in der nächsten Woche über ein Gesetz abstimmen wird, welches bedeutende Veränderungen für Übertritte (Gijurim) in Israel und das Rückkehrergesetz zur Folge haben würde.

Dieses neue Gesetz würde die Uhr bezüglich der Rechte für einen liberalen und einen konservativen Übertritt in Israel zurückdrehen. Durch dieses Gesetz würde nicht nur die Anerkennung von liberalen und konservativen Übertritten in Israel verloren gehen, sondern es würde auch neu definiert werden, wer überhaupt ein Jude ist. Von nun an soll die Macht, Übertritte auszuführen, alleine beim Oberrabbinat liegen, welches nur orthodoxe Übertritte anerkennt.

Bei Ihrer nächsten Jüdischen Zusammenkunft, schauen sie sich einmal die Menschen um sie herum an, die Chancen stehen gut, dass sie neben jemandem sitzen, der in Israel nicht mehr länger als Jude gelten würde.

Diese Entscheidung, welcher Einfluss auf die grundlegende Definition hat, wer in Klal Yisrael ein Jude ist, wird von ein paar Politikern entschieden, die zufälligerweise gerade im 18. Israelischen Parlament an der Macht sind. Sie diskutieren überhaupt nicht mit den Juden weltweit darüber, auf die diese Entscheidung große Auswirkungen haben wird.

Es gibt Millionen von Juden in der Diaspora und die gegenwärtige Israelische Führung muss von Ihnen allen hören – und zwar sofort – wenn wir dies stoppen wollen.

Die verschiedenen Arme unserer Bewegung bitten sie dringend Protestnoten an den Premierminister Benjamin Netanyahu und ihren örtlichen Botschafter zu schicken.

IRAC betreibt intensive Lobbyarbeit mit Mitgliedern der Knesset, aber wir brauchen Ihre Stärke, um die, die diesen Gesetzesentwurf unterstützen, daran zu erinnern, dass Israel und das Judentum nicht nur ihnen gehört.

Bitte senden Sie den Brief im Anhang an den Premierminister und an ihren israelischen Botschafter in Deutschland und leiten sie diesen dringenden Aufruf an Ihre Freunde und Ihre Familie weiter.

Für weitere Informationen zur Gesetzesvorlage bezüglich des Übertritts, klicken sie hier (nur in Englisch)
Bitte klicken sie hier (nur in Englisch) für die Presseerklärung der World Union of Progressive Judaism.

Premierminister Netanyahu: Prime.Minister’sOffice@it.pmo.gov.il
Israelischer Botschafter in Deutschland Yoram Ben-Zeev: ambsec@berlin.mfa.gov.il

Mit freundlichen Grüßen

Anat Hoffman, Executive Director, Israel Religious Action Center
Rabbi Gilad Kariv, Executive Director, Israel Movement for Progressive Judaism

Briefentwurf

An den
ehrenwerten Benjamin Netanyahu
Premierminister von Israel
Büro des Premierministers
Jerusalem, Israel

Sehr geehrter Herr Premierminister Netanyahu,

Wir schreiben ihnen, um sie zu bitten, Ihren sofortigen Widerspruch gegen den von MK David Rotem eingebrachten Gesetzentwurf einzulegen.

Wir sind über die Absicht tief besorgt, dem Oberrabbinat die alleinige Kontrolle über Übertritte zum Judentum in Israel zu gewähren. Solch ein Gesetz wäre ein offener Angriff auf die Legitimation des nicht-orthodoxen Judentums, zu dem sich die Mehrheit der Juden weltweit bekennt. Zusätzlich hätte die Annahme dieses Gesetzesentwurfs zur Folge, dass das Rückkehrergesetz geändert werden würde oder zumindest würde es unnötige Mühsal unter denen in Israel verursachen, die aus Diaspora-Gemeinden kommen und die danach streben, in Israel zu konvertieren.

Während wir die Bemühungen unterstützen, besseren Zugang zu den Übertrittsgerichten in Israel zu schaffen, werden die allgemeinen Auswirkungen des Rotem-Gesetzentwurfs diese Bemühungen zurückwerfen. Sollte dieses Gesetz erlassen werden, wird es zu einer größer werdenden Kluft zwischen den Gemeinden in der Diaspora und in Israel führen, was wir mit unserer harten Arbeit versuchen zu verhindern.

Daher, glauben wir, dass es unerlässlich ist, dass Sie als führende Persönlichkeit Israels und als ein Mensch der, sich um das Wohlbefinden des Volkes Israel (Klal Yisrael) sorgt, eingreifen und die sofortige Zurückweisung dieser Gesetzesvorlage fordern.

(ICH DANKE DER UPJ FÜR DIE UEBRSETZUNG)