Das neue Semester hat begonnen und damit bin ich wieder zurück in der Uni. Nach über einem Jahr ist es ein ungewöhnliches, aber nicht unangenehmes Gefühl. So sehr ich es genossen habe, mal ein anderes Lernen zu erleben, so sehr freue ich mich auf das geballte Uniwissen, welches wieder auf mich einwirken wird. Mein Kursauwahl verspricht mir aber auch einen sanften Übergang. Schwerpunktmäßig besuche ich in diesem Semester Kurse bei Admiel Kosman, welche sich alle, vor allem über den literarischen Weg, der jüdischen Kultur annähern. Gespannt bin ich auf den Kurs “Israeli Poetry” im kontext jüdischer Orthodoxie. Positiver Nebeneffekt, mein Hebräisch, welches in den vergangenen drei Monaten, die ich nun schon wieder in Berlin bin, sich leider schon wieder in hintere Ecken meines Sprachzentrums verzogen hat, dürfte wieder etwas hervorkommen. Zudem muss ich ja noch vermelden, dass ich jetzt Master-Student bin. D.h. die B.A. Zeit ist vorüber und damit ist die letzte Runde meiner Ausbildung eingeleitet. Noch warte ich auf das Ergebnis meiner B.A. Abschlussarbeit, sobald diese vorliegt, werde ich eine kurze Zusammenfassung der Arbeit hier posten.

Gemeindearbeit ist Teil unserer Ausbildung. Ich hatte schon geschrieben, dass ich diese in Israel vermisst hatte und, dass es im Bereich meiner Ausbildung der wichtigste Teil war, auf den ich mich nach meiner Rückkehr gefreut hatte. In diesem Jahr ist meine Ausbildungsgemeinde im Westen der Republik. In Bielefeld um genau zu sein. In etwa eines monatlichen Rhythmusses werde ich in der Kultusgemeinde nicht nur Vorbeten, sondern auch Bar-Mitzwah Unterricht geben und mit den Jugendlichen Zeit verbringen. Das erste Wochenende war eine spannende Reise in eine neue Welt – jede Gemeinde ist ihre eigene Welt, mit ihren eigenen Gesetzen, Bräuchen und Eigenheiten. Eine Entdeckungsreise, die ich nicht nur RabbinerstudentInnen empfehle, sondern jeder und jedem von Euch.

Wie sicher einige meiner treuen LeserInnen schon gemerkt haben, tut sich momentan sehr wenig auf meiner Seite. Es fehlt mir an der Zeit und auch ein wenig an der Muße. Das ändert sich aber bestimmt wieder. Ich versuche aber wieder mehr zu schreiben. Bli Neder 🙂