no-go-area

(c) tagesschau.deauf tagesschau.de findet gerade eine abstimmung zum “unwort des jahres statt”.

Der User Alleskleber schlug den Begriff “No-Go-Area” vor. Er schreibt, dieser “verhamlost die Unfähigkeit des Staates seine Bürger zu schützen. Nach dem Motto: “Das ist eine No-Go-Area, selber schuld wenn man dorthin geht – vor allem wenn man die falsche Hautfarbe hat”.

der user alleskleber mag recht damit haben, dass der staat unfähig scheint, aber diese no-go-areas sind ein faktum, dass sich politisch nicht schön reden lässt. und es ist auch nur sekundär ein versagen des staates, es ist eine bankrott-erklärung unserer gesellschaft,die es zugelassen hat, dass sich in ihr solche gefährlichen ecken bilden konnten.

ich will nicht behaupten, dass jeder gang für einen farbigen oder juden in einige östliche stadtteile berlins oder nach brandenburg wirklich zur gefahr für seele und körper werden kann -ich bin ja realist – aber (!) alleine das mulmige gefühl, dass man zu dem einen von 100 fällen werden könnte, bei dem es doch passiert, lässt jeden weg dorthin zu einer qual werden.

und somit werden diese ecken in der stadt für mich zu eben solchen no-go-areas. und wir sollten das “kind” ruhig auch beim namen nennen, solange es existiert. durch wegsehen und klein-reden werden die no-go-areas nicht verschwinden, sondern eher zum festen bestandteil unseres landes und es würde mich nicht wundern, wenn in einer der nächsten “lets go deutschland”-reiseführer ein warnhinweis für brandenburg und sachsen-anhalt stehen würde.

ein gegenmittel habe ich nicht, aber vielleicht würde es helfen, wenn statt der sonntagsreden und der soli-kundgebungen nach einem der vielen übergriffe, sich endlich einige aufraffen könnten, nicht im “richtigen augenblick” wegzusehen, sondern beherzt einzuschreiten. stellt euch vor, dies würde schule machen. ich bin fest davon überzeugt, dass zivilcourage das bessere mittel ist, als “no-go-areas” zum unwort des jahres zu küren.