friedensterroristen

eine persönliche stellungnahme

natürlich bin auch ich schockiert. die eskalation vor dem  gaza-streifen berührt mich in vielfacher hinsicht und macht mich  hilflos. hilflos, weil kein argument helfen wird, um das was geschehen  ist, nämlich den tod von menschen, rückgängig zu machen ist, und  hilflos, weil es nicht möglich ist, jemals objektiv das zu beschreiben,  was passiert ist.

die reaktion deutscher medien und die vieler meiner freunde ist eindeutig: israel hat überreagiert und hat sich völkerrechtswiederig verhalten. israel hat dringend beötigte hilfe für den gaza-streifen blockiert. und und  und. wie soll ich auf solche vorwürfe reagieren, wenn ich, wie viele andere auch, nur die halbe wahrheit als die ganze ansehen möchte.

mein erster facebook-eintrag drückte daher aus, was mir sofort mein bauchgefühl sagte: deutsche medien sind opfer von friedensterroristen geworden. friedensterroristen haben es mal wieder geschafft, israel an den pranger zu stellen.

friedensterroristen ist natürlich ein hartes wort, da es eigentlich einen nicht vereinbaren gegensatz ausdrückt, er drückt aber genau aus, was mir durch den kopf geht, wenn ich die aktion “free-gaza” näher betrachte: terroristen interessieren sich nicht für menschen. um ihre ziele durchzusetzen gehen sie ggf. über leichen. und genau dies ist hier geschehen. sie haben einen einsatz für den frieden missbraucht, um einen krieg gegen israel zu führen.

in israel steigt die angst vor einem neuen krieg. menschen wie du und ich sehen recht negativ in die zukunft. sie sehen israel zunehmend isoliert und in eine ecke gedrängt, aus der es sich nicht mehr selbst befreien kann. sie haben angst, dass auf dem höhepunkt dieser isolation israel militärisch angegriffen wird und niemand da sein wird, der israel zur seite steht. alle werden sagen, israel hat das ja selbst zu verantworten.

aber ist dem wirklich so?

meiner meinung nach hatte die aktion “free gaza” nie zum ziel, hilfsgüter in den gaza-streifen zu bringen. es ging den organisatoren ausschließlich darum, israel zu provozieren, handlungen zu erwirken, die medientauglich gegen israel eingesetzt werden können. in zeiten von massenmedien braucht es keine waffen mehr, um einen staat sturmreif zu schießen. es gibt keinen grund daran zu zweifeln, dass die israelische regierung die hilfsgüter nicht auf dem landweg in den gaza-streifen hätte bringen lassen. eine echte hilfsorganisation hätte sich, zum wohle der ihr selbst auferlegten maxime “menschen zu helfen” darauf eingelassen. menschen in gefahr zu bringen, oder gar willentlich einem bewaffneten konflickt auszusetzen ist keine eigenschaft für eine friedensorganisation.

ja, ich glaube, dass die aktivisten sich, vergleichbar der hamas, zivilisten bedienst hat, um das zu erreichen, was sie wollten. und nein, ich glaube nicht, dass alle 700 aktivisten terroristen sind, vielen kann ich einfach nur naivität vorwerfen. wer geglaubt hat, mit einer solchen aktion den friedensprozeß in eine neue, positive richtung zu lenken, hat die dimension des konfliktes nicht im geringsten erkannt.

die situation der menschen im gaza streifen ist nicht  menschenwürdig. es muss schnell eine lösung gefunden werden. dies geht  aber weder mit der axt, noch gegen den willen von ägypten und israel. eine zweistaatenlösung lässt sich nicht auf dem rücken von menschen erzwingen.

mehr lesen: u.a. auf: http://www.sprachkasse.de/blog/2010/05/31/das-flottillendesaster, auf http://www.arzenu.de, und auf http://ronyitzchak.wordpress.com/2010/05/31/die-sache-mit-dem-frieden/