Category: Religionswissenschaft (Page 1 of 2)

Predigtmeditationen

Liebe Leser,

ich kann freudig verkünden, dass ein weiteres Buch erschienen ist, in dem ein Beitrag von mir veröffentlicht wurde.

In diesem Fall handelt es sich um einen Band der Reihe “Predigtmediationen”.

Der genaue Titel lautet:
Predigtmeditationen im christlich-jüdischen Kontext Plus: Tiqqun olam – Prophetisch predigen
ISBN 978-3-9809932-6-5 (14,80 €)

Mein Beitrag beschäftigt sich mit der Idee einer jüdischen Wirtschaftsethik im Kontext von Tikkun Olam, aufgehängt an einem Zitat aus den Sprüchen Salomons: Spr 22,1-16 “Reich und Arm begegnen einander”.

Ich möchte Euch den Band aber nicht nur ans Herz legen, weil er ein paar Worte aus meiner Feder enthält, sondern weil er sehr viele interessante Beiträge von jüdischen und christlichen Autoren im PLUS-Teil zum Thema “Tikkun Olam” enthält. Spannend ist für mich (und jetzt meine ich den Religionswissenschaftler in mir) auch der Rest des Buches: Predigtideen und -Hilfen für Pfarrerinnen und Pfarrer. Christliche Textauslegung ist durchaus spannend, auch für den jüdischen Prediger :-).

Baruch Dajan Ha Emet

Gestern habe ich die traurige Nachricht erhalten, dass Frau Professor Dr.
Francesca Yardenit Albertini als Folge ihres chronischen Leidens im Alter von 37 Jahren verstorben ist. Frau Albertini war Professorin an der Uni und ab und an mal auch ein Teil unseres Studenten-Minjans am Kolleg. Eine Lehrerin zu verlieren ist ein Schock, eine so junge Frau, die mit einer grossen Hingabe fuer die Wissenschaft machen von uns inspirieren konnte ein Verlust, den wir vielleicht erst viel Spaeter begreifen werden können.

Baruch Dayan Emet.

Weitere Informationen auf uni potsdam

Ein Rabbiner und ein katholischer Priester …

Hat ein Rabbiner im Judentum eine vergleichbare Stellung wie etwa ein Priester in der katholischen Kirche – kann er also beispielsweise die Beichte abnehmen und die Sakramente erteilen?

Rabbiner Tom Kucera bei seiner Ordination

Rabbiner Tom Kucera bei seiner Ordination

Für die Frage möchte ich mir zu Erst einmal bei den Schülern einer Schule in Hamburg bedanken. Es freut mich, dass Ihr die Website von HaOlam für Euren Unterricht verwendet und über die Texte diskutiert.

Eure Frage ist interessant und ich bin mir sicher, dass viele andere Menschen sich die Frage auch schon gestellt haben.

Der Beruf von einem Rabbiner und einem katholischen Priester sind in manchen Bereichen vergleichbar und in anderen absolut unterschiedlich. Vergleichbar ist, dass beide sich um Menschen kümmern. Wenn ein Rabbiner oder ein Priester eine Gemeinde betreut, dann sprechen sie viel mit Menschen, besuchen kranke Menschen, reden mit Menschen, die vielleicht demnächst heiraten wollen, oder die vielleicht in Kürze ein Kind bekommen werden. Sie sprechen mit Männern und Frauen, denen es vielleicht nicht so gut geht, oder sie unterrichten Kinder, in der Synagoge, oder in einer Schule.

Rabbiner gibt es seit mehr als 2.500 Jahren. Der Name leitet sich vom hebräischen Wort „Rav“ ab, was „viel“ bedeutet. Ein Rabbiner weiß viel, es ist jemand, der viel gelernt hat und daher andere Menschen unterrichten kann. Rabbiner kennen sich auch im jüdischen Recht, der Halacha, aus und können anderen dabei helfen, eine Entscheidung zu treffen, wenn sie mal nicht weiter wissen, oder sich uneinig sind. Dazu studiert ein Rabbiner ca. 5 Jahre an einer Universität und/oder an einer Yeshiva. Die Yeshiva ist eine Art Schule, in der man die jüdischen Quellen, z.B. den Talmud, studiert.

Ein Rabbiner, oder eine Rabbinerin – es gibt auch Frauen, die diesen Beruf ausüben – sind also in erster Linie Männer und Frauen, die viel studiert haben. Ich denke, dass dies auch auf katholische Priester zutrifft. Der große Unterschied ist aber, dass Rabbiner keine „Weihe“ erhalten. Sie sind keine Mittler zwischen Menschen und G’tt und können auch keine Sakramente spenden. (Sakramente gibt es im Judentum nicht.) Es braucht auch keinen Rabbiner um einen G’ttesdienst zu leiten. Im Judentum kann jeder Mann (und im liberalen und konservativen Judentum auch jede Frau) im G’ttesdienst vorbeten, wenn er oder sie alt genug ist und gelernt hat, wie es geht (d.h. die Texte lesen kann und weiß, wann was gesagt werden muss). Viele Gemeinden haben daher keinen Rabbiner, der ständig da ist, sondern ab und zu kommt ein Rabbiner um Fragen zu beantworten oder zu unterrichten.

Da Rabbiner sich lange mit dem jüdischen Recht beschäftigt haben, sind sie auch eine Art Richter, d.h. wenn es Fragen gibt, die mit dem jüdischen Alltagsleben oder Gemeindeleben zusammenhängen, helfen sie eine Lösung zu finden, oder treffen eine Entscheidung. Viele Fragen entscheiden Rabbiner alleine, aber ab und an kommen auch mehrere (mind. drei) Rabbiner zu einem Beit Din (Gericht) zusammen. Solch ein Rabbinergericht entscheidet z.B. ob jemand neu ins Judentum aufgenommen wird.

Rabbiner und Rabbinerinnen können heiraten und Kinder haben, es gibt Rabbiner, die eine oder mehrere Gemeinden betreuen und andere, die weiterstudieren und unterrichten und den ganzen Tag nur hinter großen Bücherstapeln zu finden sind. Es gibt Rabbiner, die sich politisch engagieren, oder in Afrika helfen, eine Schule zu bauen. Und es gibt Rabbiner, die den Beruf erlernt haben und dann etwas ganz anderes arbeiten…

Priester gab es im Judentum auch. Bis zur Zerstörung des Tempels in Jerusalem im Jahre 70 d.Z. haben sie den G’ttesdienst im Tempel abgehalten. Damals gab es noch Tieropfer, die nur von den besonders ausgebildeten Priestern dargebracht werden durften. Man musste zwar genau lernen, wie man als Priester die G’ttesdienste abhielt, aber nicht jeder konnte diesen Beruf erlernen. Nur wessen Vater ein Priester war, der war ebenfalls Priester. Und dessen Vater musste Priester gewesen sein und so weiter, theoretisch kann man die Linie bis auf Aaron, den Bruder von Moses zurückverfolgen. Ein bisschen vergleichbar mit Adligen hier in Europa, die auch eine lange Familientradition haben.

Heute gibt es noch Familien, die sich auf diese Linie beziehen, also auch 2.000 Jahre nach dem Ende der alten G’ttesdienste. In traditionelleren Gemeinden bekommen diese Menschen noch besondere Ehren im G’ttesdienst, z.B. den ersten Aufruf zur Torahlesung. Und sie spenden den Priestersegen („Der Ewige segne Dich und behüte Dich“ – Bemidbar 6.22f). Aber wie bei einem Rabbiner auch, kann ein G’ttesdienst heute, ganz ohne sie stattfinden. Die erste Aliah (Aufruf zur Torahlesung) erhält ein anderes Gemeindemitglied und den Segen spricht der Vorbeter.

Dass ein Priester in der katholischen Kirche heute die Beichte von Gemeindemitgliedern abnimmt und die Sünden vergibt, hat sicherlich auch einen historischen Bezug zu den Aufgaben der jüdischen Priester, wie sie in der Bibel beschrieben werden. Dort ist beschrieben, dass jemand, der eine Sünde begangen hat, d.h. ein Gebot aus der Torah übertreten hat, ein Tier für ein Opfer an G‘tt den Priestern bringen musste und diese haben es dann für ihn dargebracht. Sie haben zwischen den Menschen und G’tt vermittelt und so Sühne erwirkt. Da heute das Gebet die Opfer von damals ersetzt hat und jeder Mensch selbst für sich zu G’tt beten kann und muss, braucht es den Priester nicht mehr als Vermittler im Judentum. Deswegen gibt es auch keine Beichte im Judentum. Mehr zur Beichte findet man in Wikipedia: W

Ich hoffe, ich konnte Eure Frage ein bisschen beantworten. Wenn Ihr weitere Fragen habt, könnt Ihr mir gerne wieder eine Email schreiben. Selbstverständlich auch alle anderen Schülerinnen und Schüler.

14 Tage

Liebe Leserinnen und liebe Leser meines Blogs.

Nein, ich möchte nicht das Ende meines Blogs ankündigen, aber die Ruhe, die derzeit herrscht, ein wenig begründen. Nicht nur, dass sich zum Semesterende Klausurvorbereitungen, Abgabetermine für Hausarbeiten und Prüfungstermine dicht an dicht drängen und sämtliche Zeitplanungen beherrschen, auch mein Tag für Tag näherrückender Abflugtermin nach Israel reduziert meine Möglichkeiten einer erweiterten Freizeitgestaltung, zu der das Beschreiben dieses Blogs gehört.

Gerne würde ich Euch z.B. über die Jahrestagung berichten, über die Aktivitäten von arzenu Deutschland (www.arzenu.de), interessanten Leseerfahrungen usw. aber ich komme einfach nicht dazu.

Also bleibt es bei einer kleinen Auswahl von Bildern von der Tagung und der Aussicht darauf, Euch demnächst von meinen anstehenden Studienplänen in Jerusalem berichten zu können. Damit Ihr mitbekommt, wann es hier weitergeht, empfehle ich, diesen Blog per RSS ins Abo zu übernehmen.

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"Kuenstliche Befruchtung" im Islam

Adrian Michael Schell
ZUR ASSISTIERTEN REPRODUKTION AUS DER SICHT DES ISLAMS
Eine erste Einführung

Begriffsbestimmung:

Unter assistierte Reproduktion versteht man aus medizinischer Sicht therapeutische Maßnahmen, die außerhalb der sexuellen Begegnung von Mann und Frau die Befruchtung von weiblichen Keimzellen (Eizellen) ermöglichen. Im allgemeinen Sprachgebrauch wird diese Methode als „Künstliche Befruchtung” bezeichnet. Dieser Ausdruck ist letztlich nicht ganz richtig, denn die Befruchtung zwischen Spermien und Eizelle verläuft genauso, wie sonst im Eileiter. Es ist also nicht die Befruchtung selbst, sondern nur ihr Ort “künstlich”.  Die Befruchtung außerhalb des Körpers (extrakorporale Befruchtung, auch kurz als IVF bezeichnet), wird seit 1978 in der Behandlung z. B. bei unerfülltem Kinderwunsch eingesetzt. Die Schwangerschaftsrate nach IVF ist in hohem Maße z.B. von der zur Sterilität führenden Störung abhängig. Ein zweiter wichtiger Faktor ist das Alter der Frau. Weltweit werden die Schwangerschaftsraten mit ca. 25% pro Transfer angegeben. Da man damit rechnen muss, dass ca. 20% der Schwangerschaften in einer meist frühen Fehlgeburt enden, liegt die Rate der Frauen, die tatsächlich ein Kind bekommen, bei ca. 20% pro Versuch.

Die am meisten diskutierten Therapien sind:

– die künstlich intrauterine Insemination (u.a. „Samenspende“)

– die In-vitro-Fertilisation (IVF) mit Embyonentransfer

– die intrazytoplasmatische Spermieninjektion („echte“ künstliche Befruchtung)

– und die Leihmutterschaft

Exkurs: Es wird diskutiert, überzählige Embryonen, die bei der IVF entstehen, für die Stammzellenforschung zu verwenden. Stammzellen sind Zellen in einem Entwicklungsstadium von dem aus sie sich in mehr als 200 verschiedene Gewebearten entwickeln können. Die überzähligen Embryonen werden aufgetaut und wachsen im Labor vier Tage lang. Ausgehend von diesem Entwicklungsstadium konnten US-Forscher erstmals 1998 Stammzellen gewinnen, die sich unentwegt teilen, jedoch nicht zu einem Baby heranwachsen.

(Wer auf der Suche nach medizinischen Ansprechpartnern ist, dem empfehle ich die Website: http://www.repromed.de/. Auf dieser Website kann man Fachärzte vor Ort suchen und kontaktieren.)

Vorbemerkung:

Die mir vorliegenden Quellen beschreiben nur einen kleinen Ausschnitt der aktuellen, innermuslimischen Diskussion zu diesem Thema. Wie im Judentum, so gibt es auch im Islam ein großes Spektrum von Lehrmeinungen. Da in deutscher Sprache nur sehr wenig veröffentlicht wurde,  stütze ich mich bei meinem Kurzüberblick im Wesentlichen auf die beiden folgenden Bücher: Gâd-al-Haqq Alî Gâ-al-Haqq: “Künstliche Befruchtung” in: Moderne Medizin und Islamische Ethik, Thomas Eich (Hg./Übers.)und Ormi Rey-Stocker: ” Anfang und Ende des menschlichen Lebens aus der Sicht der Medizin und der drei monotheistischen Religionen Judentum, Christentum und Islam“.

Auch kann ich leider nur mit einer deutschen Übersetzung des Qur’ans arbeiten, was dazu führt, dass ich eventuelle Wortvarianten und Übersetzungsmöglichkeiten bei der Beurteilung nicht eigenständig durchführen kann, sondern mich ausschließlich auf die Interpretation des Übersetzers verlassen musste.

Die herangezogenen Fatwas sind mir als Beispielhaft empfohlen worden, oder wurden im Rahmen der Fußnoten in den von mir verwendeten Quellen erwähnt. Dieser Text entstand für ein Seminar in der Uni, um einen kurzen Einblick zu gewinnen. Er stellt nicht die volle Breite des Diskussion dar. Viel mehr ist er die Ausgangsbasis für weitere, tiefergehende Diskussionen. Ich empfehle, auch die Fussnoten am Ende zu lesen 🙂 …

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pro religion ?!

heute dürfen wir berliner entscheiden, ob wir für oder gegen eine änderung des bestehenden unterrichtskanons sind. es geht weder um mathematik, noch um computerkurse, nicht um biothechnik oder berufsvorbereitende kurse, sondern um etwas, dass in meiner schulzeit eher unwichtig war (entweder wurde es auf grund von lehrermangel ganz gestrichen (ethik) oder es war einfach ein fach um eine gute note für nichts-tun abstauben zu können(religion)).

religion oder ethik? die einstellung, die viele gegenüber den beiden fächern hegen, nämlich dass diese unwichtig seien, oder nicht wirklich auf ein leben als erwachsener vorbereiten teile ich absolut nicht. auch wenn ich volksentscheide und die damit verbundenen, populistisch ausgerichteten bündnisse eher skeptzisch betrachte, kann ich diesem doch einiges abgewinnen: religion und ethik gehören in die öffentliche diskussion und dies ist zumindest für eine kurze zeit gelungen.

beide begriffe umschreiben etwas, dass ich für den kern unserer zivilgesellschaft halte und viel zu selten öffentlich thematisiert wird. vielleicht ist das unethische verhalten einiger top-manager und banker ja eine folge der mangelhaften schulbildung die sie genossen haben. vielleicht kann durch eine breite debatte um die werte unserer gesellschaft ein stück zukunfstperspektive denen zurückgeben, die sie verloren haben, weil gemeinsame werte auch gemeinschaft und solidarität an sich tragen? vielleicht lässt sich durch eine gemeinschaftliche diskussion um das, was uns wichtig ist, die frage beantworten, wie sich eine gesellschaft, die wie unsere durch so viele unterscheidliche einflüsse geprägt ist und wird, dauerhaft (und) friedlich entwickeln kann.

das diskutieren dessen, was ich für die grundlage unseres zusammenlebens halte, muss aber erlernt werden. natürlich spreche ich niemandem ab, nicht eine eigene position zu haben und diese nbicht auch äußern zu können, aber der dialog, der gegenseitige respekt und die rahmen, innerhalb derer der diskurs stattfinden kann, braucht den unterricht, um den immer wieder gerungen wird. weder religiöse gemeinschaften, noch eltern alleine, können dies alleine. der staat muss ein interesse daran haben, seine bürger diesen rahmen vorzugeben.

als religiöser mensch ist mir ein religiös geprägter zugang zu dieser debatte wichtig. dass dieser staatliche rahmen religion einbeziehen muss, steht für mich außer frage. jedoch bin ich genauso davon überzeugt, dass er nicht ausschließlich durch eine religion geprägt sein darf. die ethik unserer gesellschaft bestimmt sich nicht nur aus einer perspektive und sie kann nur offen sein, wenn sie ein pluralistisches fundament bereits in der ausbildung erhält.

wahlfreiheit, wie sie das bündnis “pro reli” fordert, ergibt sich manchmal nicht, wenn man sich einfach nur für einen weg entscheiden kann. wahlfreiheit braucht das wissen um die möglichkeiten, das vergleichen der optionen und vor allem, den respekt vor dem anderen. niemand nimmt den religionsgemeinschaften, attraktiven zusätzlichen unterricht in ihren institutionen anzubieten, den ethik unterricht der schulen zu begleiten, eigene begegnungen zwischen den religionen anzubieten usw. aber die basis, für alle schülerinnen und schüler können sie nicht bieten.

einige andere blogartikel aus unserem webring hier:
Jüdisches Berlin
Yoav Sapir

update: das ergebnis der abstimmung auf rbb

Die letzte runde

in sachen BA hat begonnen. nach diesem semester habe ich dann meinen ersten hochschulabschluss. während die magister-studenten zum vergleichbaren zeitpunkt ihrer studien nur ihre zwischenprüfung in händen hielten, habe ich dann ein bachelor. für mich eine nettes i-tüpfelchen. bis dahin schlägt aber die uni-bürokratie mit allem auf mich/bzw. den ba-studenten im allgemeinen ein, was ihr zur verfügung steht. der magister student hatte zwar nur eine zwischenprüfung, aber dafür keine so starre studienordnung. allen die jetzt erst anfangen: seid klug und verzichtet auf individualität und beugt euch den “vorgeschlagenen” stundenplänen. wenn nicht, habt ihr in den späteren semestern das problem, eure kurse zusammenzubringen (und ihr müsst womöglich einführungskurse nachholen …)

mein stundenplan in diesem semester ist recht spartanisch, was aber notwenig ist. drei kurse, die einfach noch gefehlt haben und ansonstern ba-arbeit schreiben und schreiben und schreiben. am letzten vorlesungstag soll alles erledigt sein. keine prüfung, keine hausarbeit, kein referat.

warum die eile und der druck? ganz einfach. jerusalem wartet schon am ende des studientunnels. teil der ausbildung am geiger kolleg ist ein israel-jahr. und dieses steht bei mir unmittelbar ab sommer an. zunächst findet eine drei-monatige “intensiv-summer-class” für drei geiger studenten am steinsalz institut statt. drei monate talmud. anschließend beginne ich das one-year-program der konservativen jeschiwa in jerusalem. für letztere habe ich inzwischen die aufnahme-zusage erhalten und die ersten infos über mein neues leben als yeshive bocher.

eine spannende zeit liegt also vor mir. diesen schabbat aber erst einmal wieder ein besuch in der gemeinde weiden.

Ein Rabbinerstudent im Vatikan

In der Märkischen Allgemeinen wurde über meinen Besuch in Rom auch berichtet. Der Bericht ist hier abgedruckt und nachfolgend zum nachlesen (Bericht vom 26.2.2009 von Rüdiger Braun):

Adrian Michael Schell tat sich sechs Tage lang in der Kurie um / Verhaltene Kritik, aber auch Verständnis für Benedikt XVI. im Fall Williamson

POTSDAM – Begegnungen zwischen Juden und der katholischen Kirche sind seit der Diskussion um die Wiederaufnahme des Holocaust-Leugners Richard Williamson in die Kirche nicht leichter geworden. Dass sie dennoch gelingen können, weiß Adrian Michael Schell. Der Potsdamer Rabbinerstudent hat zusammen mit einigen Kommilitonen in der zweiten Februarwoche den Vatikan besucht. Das umfangreiche Programm war als Seminar am Potsdamer Abraham-Geiger-Kolleg angeboten worden. Dort lässt sich Schell seit 2006 zum Rabbiner ausbilden.

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radio vatikan

meine lieben leserinnen und leser, die stille auf meinem blog ist einer großen zeitlichen belastung geschuldet, die mich zum ende dieses semesters heimgesucht hat. das nahende ende meines ba’s hat zur folge, dass ich nun einige kurse “abarbeiten” muss.

eine kleine insel in dieser zeitlich gefüllten zeit bot eine studienfahrt nach rom. thema war die kurie und die arbeitsweise der leitung der katholischen kirche. für mich gehörte das seminar zum themenblock der vergleichenden religionswissenschaft und war mehr als nur eine pflichtveranstaltung. zum einen war ich noch nie in rom, zum anderen war es für mich höchst spannend, einen der seltenen einblicke in “den vatikan” zu bekommen.

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