Category: Israel Jahr (Page 4 of 4)

shabbat in der stadt

mein shabbat-wochenende beginnt donnerstag abends mit einem gang über den schuck (dem markt). obst und gemüse kaufen. ein gigantisches shwarma essen und dann schwer bepackt ins wochenende zu starten.

der freitag ist für mich zu einer art sonntag geworden. ich kann ausschlafen, ein wenig hausarbeit machen, lernen und vor allem, meine zeit ohne druck einteilen. glücklicherweise hatte ich die letzten shabbatot die möglichkeit, mich mit freunden zu treffen, die ihren shabbat in jerusalem verbracht haben. und es ist fast zur routine geworden, dass wir in der altstadt das österreichischen hospiz als ausgangspunkt wählen.

das hospiz ist – meiner meinung nach – ein idealer treffpunkt für touren duch die altstadt und (!) bei großer hitze ein platz zu relaxen und abkühlen. wer nach jerusalem kommt, muss hier einfach mal station machen, allein die aussicht ist lohnenswert. diesen schabbat war ich mit nikola dort verabredet. er ist kantorstudent am geiger kolleg und verbringt die sommerzeit gerade in beersheva.

synagogen-hopping ist eine der tollsten dinge, die man in jerusalem machen kann, neue synagogen aufsuchen, oder extreme an einem tag auf sich einwirken lassen. und genau das stand auch auf dem programm für diesen shabbat. abends waren wir in kol haneshama, eine refomsynagoge in baka, am unteren ende von katamon. es ist schwer die stimmung aus meditation und singen in worte einzufangen. die gebete bekommen hier eine besondere kraft, die liturgie hilft aus dem wochenstress herauszukommen.man muss sich aber auch darauf einlassen können. “new age” ist etwas, das einem auf der zunge liegt, wenn man den G’ttesdienst beschreiben möchte, auch wenn es das mit sicherheit unzutreffend ist.

dem gegenüber stand der besuch in der großen synagoge zum shacharit. wer hervorragende chazzanut perfomance sehen will, ist hier richtig. kantor chajm adler ist großartig und der chor unter elli jaffe ein genuss. nikola und ich waren mehr als einmal von den stimmen berührt. die professionalität ist so beeindruckend, dass man sich in dieser riesigen sünagoge fast noch kleiner vorkommt, wenn man überlegt, welcher weg noch vor uns liegt. (übrigens, chuzzbedik wie wir sind, saßen wir in der ersten reihe, ganz vorne an der bimah 🙂 ) –  aber, der grad zwischen gebet und konzert ist extrem schmal und ich gebe zu, dass meine gedanken das eine oder andere mal eher der musik nachgingen, anstatt sich auf das gebet zu konzentrieren.

es ist eine herausforderung, die wir als angehende rabbiner und kantoren lernen müssen: wann wird ein g’ttesdienst zur show, oder, wann wird der g’ttesdienst so langweilig und trocken, dass keiner mehr beten will und kann. wann dient die musik dem gebet und wann versucht sie, es zu übertrumpfen. da beide synagogen gut besucht waren, ist offentsichtlich, dass beide möglichkeiten, musik in den G’ttesdienst einzubauen, ihre beter haben.und noch etwas, musik gehört in die synagoge 😉

die hitze in der stadt fordert ihren tribut. für mich heisst das “shabbes shlof”. und so klingt mein wochenende so aus, wie es begonnen hat. angenehm.

Siehe (Rückblick auf Woche II)

der zweite wochenabschnitt meiner studienzeit hieß “re’e”, bzw. “siehe” (die parashat des letzten shabbats) und bildet eine wunderbare brücke zu meinen erfahrungen der zweiten woche hier am machon steinsaltz. es gibt so viel zu sehen und zu entdecken. und meine dozenten zeigen es mir/uns (zusammen mit yael und paul werde ich von derzeit von vier dozenten unterrichtet).

Reden mit Händen und Füßen

Reden mit Händen und Füßen

letzte woche begann mit chassidut: die außen- und selbstwahrnehmung des baal shem tov markiert dabei den einstieg. wie hat er seine “erfahrungen” in den wenigen schriftlichen dokumenten beschrieben, die uns vorliegen (“der heilige brief“), wie haben die menschen, die ihn noch gekannt haben, gleiche oder ähnliche ereignisse beschrieben, und was ist daraus innerhalb der chassidischen bewegung entstanden. anhand dieser beispiele soll uns ein profunder einblick in die ideen der chassidischen bewegung gegeben werden. (der historische kontext kommt dabei übrigens nicht zu kurz). es ist wirklich ein faszinierendes thema und für jemanden wie mich, dem die chassidische welt sehr fremd ist, umso mehr. es gibt vieles, was ich für mich entdecke, um es näher kennenlernen zu wollen. ergänzt wird dieser unterricht durch einen zweiten, in dem wir die geschichten des rabbi nachman lesen, zusammen mit den kommentaren von adin steinsaltz.

fast nahtlos geht der unterricht in jüdische philosophie über. derzeit befindet sich mein freund RAMBAM mit seinem „führer für den unschlüssigen“ im ring. er wirft mich mit seinen gedanken von einer zur anderen seite und – ich schieb es jetzt mal auf meine unzureichenden hebräischkenntnisse – schafft es hin- und wieder, dass ich dabei k.o. gehe. der geduld meines dozenten ist es zu verdanken, dass es (zumindest gestern) zu einem versöhnlichen ende gekommen ist und noch nicht einmal ein blaues auge zurückgeblieben ist – vielleicht ein paar verwirrungen :-)).

geprägt wird unser studium hier aber in der hauptsache duch den talmud. mit allen vier dozenten studieren wir über die woche verteilt den gleichen talmud-abschnitt. mit weit geöffneten augen betrete ich dabei eine neue welt für mich. mein talmud-studium war bisher akademisch geprägt. wie kann ich eine these durch ein talmudzitat/-auszug belegen oder wiederlegen. ich denke, dass dieser zugang wichtig ist für die jüdischen studien, die einen grundpfeiler meiner ausbildung ausmachen, aber gleichzeitig verdeckte dieser weg den rabbinischen zugang.

es ist nicht einfach, für den unterricht hier, das mir in fleisch und blut übergegangene denken abzulegen, und mich vor allem in einem zu üben: in geduld. am liebsten würde ich den talmudabschnitt in einem durchlesen und nicht häppchenweise. wie bei einem krimi schon mal die letzte seite lesen, um zu erfahren, ob der held am ende noch lebt. aber alle meine dozenten (ich habe es bei allen probiert) beantworten meine fragen mit “ata zodek, aval salvlanut” , was soviel heisst wie: „die idee/frage hatten schon andere vor dir, die gemara beschäftigt sich noch damit“. und so werde ich fast dazu gezwungen, jedes einzelne wort auf die goldwage zu legen, und SIEHE, die sachverhalte werden klarer und spannender, wenn man sie wendet und wendet (die fragen aber auch). letzen donnerstag (zum wochenschluss) wagte ich den vermessenen vorstoß und behauptete, dass ich den abschnitt nun verstanden hätte und wir – von mir aus – weitermachen könnten. wahrscheinlich genau deshalb begann der dozent mit dem ersten satz der mischna erneut und stellte fragen, die alles, was ich bisher verstanden hatte, auf den kopf stellte. ich werde versuchen, in zukunft rhetorisch geschickter vorzugehen und in talmudischem sprachgebrauch zu formulieren, dass ich interesse daran hätte, einfach mal das blatt rumzudrehen.

der ganze unterricht hier ist in hebräisch. anstelle eines weiteren ulpans sind wir einfach ins wasser geworfen worden und sollen schwimmen. und es geht. natürlich gibt es momente, in denen ich mir denke, dass wahrscheinlich chinesisch einfacher zu verstehen wäre, als das was ich eben gelesen habe oder gehört habe, aber es gibt auch highlights. und ich sehe, wo meine stärken liegen und wo nicht. wenn wir zum beispiel über gebete sprechen und/oder G’ttesdienste ist es, als ob der unterricht in englisch wäre(ist er nicht!). die worte, der inhalt ist mir vertraut. und es macht richtig spass, in einer noch unvertrauten sprache zu diskutieren und neue ebenen zu erreichen.

und wenn es mal wieder so ist, dass ich nichts verstehe, dann räche ich mich und antworte einfach in einem unverständlichen hebräisch. in diesem moment schauen studenten und dozenten gleichsam verzweifelt. ausgleichende gerechtigkeit.

Die erste Woche

Chaverim,

es ist kaum zu glauben, wie schnell zeit vergehen kann. seit mehr als einer woche bin ich nun wieder in israel und ich habe den eindruck, die woche ist so schnell vergangen wie schon lange nicht mehr. begonnen hat mein aufenthalt hier mir einem trip in den norden. das letzte mal war ich in haifa vor 3 jahren und damals war es nur ein kurzer zwischenstopp. chayim und ich wollten diesmal mehr zeit hier verbringen, die stadt wiederentdecken.

und um ganz ehrlich zu sein, die stadt hat uns wieder überzeugt, dass sie die schönste in israel ist (zumindest von den großen) sie ist grün, ruhiger und voller kleiner, schöner geheimnisse. mit ihrer entspanntheit, die sie ausstrahlt, hat sie uns wieder gefangen.

unser ausflug führte uns dann noch mehr in den norden, nach naharia (wenn wir mal geld haben sollten, hier am strand ein kleines haus …) und weiter bis zur grenze zum libanon. mit einem ständigen blick nach rechts, über die “weiten” des israelischen nordens, sind wir dann ein gutes stück an der grenze entlang gefahren. wieder teile des landes erkunden die wir noch nicht kannten. historische orte entdecken, den beschreibungen aus dem tana”ch (der hebräischen bibel) lebendigkeit einhauchen. entlang von meggido sind wir schließlich in nazareth gelandet. eine freundin hat uns empfohlen, hier unbedingt halt zu machen, um eine “arabische” stadt kennenzulernen. mir hat es gefallen und das shwarma war absolut genial.

zurück in jerusalem hat am sonntag für mich der unterricht begonnen. jetzt heißt es täglich von 9 bis 5 wieder auf der “schulbank” zu sitzen. eine genaue beschreibung der kurse schreibe ich mal die tage hier nieder. eine echte echte bilanz kann ich natürlich noch nicht nach der ersten woche ziehen, aber es hat mir bisher viel spass gemacht. und das alles auf hebräisch ist, ist zwar eine herausforderung, aber keine, die mich hat bisher verzweifeln lassen.

einige erste bilder sind hier zu sehen

in wenigen stunden beginnt der zweite shabbat meines israel-jahres und daher verabschiede ich mich bei euch in das wochenende. shabbat shalom

300

jubiläum! dies ist der 300. eintrag in meinen blog und dieser eintrag soll gleichzeitig der startschuss für die blogeinträge aus israel sein.

die kommenden 10 monate werde ich hier mit talmud und quellen-studium verbringen. den sommer werde ich mit zwei weiteren studenten (einer studentin und einem studenten) am machon steinsaltz lernen. dort bekommen wir eine art privat-unterricht, d.h. werden in einer fast geiger üblichen klassenstärke unterrichtet. themen neben talmud (was genau werden wir am sonntag besprechen), soll jüdische philosophie, rabbinic studies (halachot zu rabbinischentätigkeiten wie z.b. hochzeit, beerdigungen, bar/bat mitzwah), midrasch und halacha im allgemeinen sein. ich bin gespannt, was das alles genau heißt. nach sukkot wechsel ich auf die konservative jeshiva um am jahresprogramm teilzunehmen. d.h. ich werde vor allem mit einen chevruta-patner talmud studieren können, etwas, worauf ich mich schon sehr freue. soweit es sich einbauen lässt, will ich auch den einen oder anderen kurs am hebrew union colleg besuchen, um kontakt in die reform-welt zu halten (und zu einigen dozenten, die ich bereits kennen- und schätzen gelernt habe).

bevor aber meine extrem kurze vorlesungsfreie zeit 🙂 schon am sonntag zu ende gehen wird, verbringe ich dieses wochenende in haifa und umgebung. mit chayim zusammen war ich heute schon in zichron yaakov und in den drusen-städten und eben jetzt in haifa. stadt und landschaft entdecken und kraft tanken.

einige, wenige erste eindrücke:

ausspannen

ausspannen

Nordisrael aus Isfia

Nordisrael aus Isfia

Fussggaenger

Hebraeische Uhr

Hebraeische Uhr

Endlich gefunden: der Plural von Zimmer: Zimmerim

Endlich gefunden: der Plural von Zimmer: Zimmerim

studie

welche bedeutung hat die blogroll, also die links von einem blog zu anderen? eine frage, die wohl nicht nur mich, sondern nun auch die forschung interessiert.

“Im Rahmen des DFG-Projekts “Netzwerkkommunikation im Internet” der Universitäten Trier und Koblenz untersuchen wir die Kommunikation in Weblogs. In diesem Rahmen interessieren wir uns speziell für den Einsatz von Blogrolls.

Die aktuelle Blogroll-Studie soll sich detailliert auf die Blogrolls konzentrieren und untersuchen, in wie fern unterschiedliche Weblog-Genre spezifische Blogroll-Verlinkungsmuster aufweisen. Dazu sollen die Daten anschließend auch einer Netzwerkanalyse unterzogen werden.”

so die selbstbeschreibung. wen es interessiert, der kann hier mehr nachlesen.

aber meine ganz persönliche neugier möchte ich mit einer kleinen umfrage selbst stillen: was haltwet ihr von meiner/von blogrolls im allgemeinen? nutzt ihr sie? gibt es blogs, die da noch unbedingt rein gehören oder völlig fehl am platz sind? wie haltet ihr es mit euren blogrolls, wenn ihr einen eigenen blog betreibt?

unterbrechung

da ich momentan in einige andere projekte recht stark eingebunden bin, kann ich zur zeit nicht an meinem blog weiterschreiben. ich bitte aber trotzdem darum, dass ihr ab und an mal vorbeischaut. vielleicht tut sich ja was zwischendurch.

Adi

Haare schneiden

ursprünglich wollte ich den artikel “endlich” nennen, aber auf grund meiner unsicherheit in der nachfolgenden frage, kann ich keine entscheidung treffen, deren beispiel vielleicht der eine oder andere von euch folgt. wie immer gilt, trefft eine eigene entscheidung.

 es geht um das haare schneiden zu lag ba omer. während der omer-zeit ist es geboten, sich nicht die haare zu schneiden. entsprechend laufen viele männer, inzwischen mit einer wilden haarpracht herum. mir geht es auch so und besonders dumm ist, dass ich bereits vor pessach länger nicht beim frisör war …

nun fällt in diesem jahr lag ba omer auf einen sonntag, d.h. alle frisöre haben dank der deutschen ladenöffnungszeiten geschlossen. konsequent weiter gedacht hat dies zur folge, entweder selbst hand anlegen zu müssen, oder bis shavuot warten. nun hat ein freund mich vorhin informiert, dass er in einer quelle gefunden hat, dass juden in der diaspora, wenn die frisöre am sonntag geschlossen haben, bereits am freitag (d.h. auch zu ehren von shabbat) sich die haare schneiden lassen dürfen.

ich habe selbst mal schnell gegoogelt und auf der seite www.answers.com folgenden ausschnitt aus dem shulchan orech/orach chaim (493) gefunden:

Laws that are customary during the time of the omer דינים הנוהגים בימי העומר

493:2 It is customary not to cut one’s hair until Lag BaOmer, since they say that that is when they [Rabbi Akiva’s students] stopped dying. And one should not cut one’s hair until the 34th day, in the morning, unless the 33rd day falls on Friday, in which case you can cut hair because of “kavod Shabbat” (honoring the Sabbath). And in these countries, our custom is not like this; rather, we cut hair on the 33rd day, and we add a little joy, and we do not say Tachanun (Maharil and Minhagim). And don’t cut hair until the 33rd, and not on that evening. However, if it falls on Sunday, our custom is to cut on Friday in honor of the Sabbath (Maharil). And someone who is performing a brit milah, or circumcizing his son, is allowed to shave during sefirah in honor of the circumcision (Hagahot Minhagim).

סעיף ב נוהגים שלא להסתפר עד ל”ג לעומר, שאומרים שאז פסקו מלמות, ואין להסתפר עד יום ל”ד בבקר אלא א”כ חל יום ל”ג ערב שבת שאז מסתפרין בו מפני כבוד השבת. הגה: ובמדינות אלו אין נוהגין כדבריו, אלא מסתפרין ביום ל”ג ומרבים בו קצת שמחה ואין אומרים בו תחנון (מהרי”ל ומנהגים). ואין להסתפר עד ל”ג בעצמו ולא מבערב (מהרי”ל). מיהו אם חל ביום ראשון, נוהגין להסתפר ביום ו’ לכבוד שבת (מהרי”ל). ומי שהוא בעל ברית או מל בנו, מותר להסתפר בספירה לכבוד המילה. (הגהות מנהגים).

demnach hat mein einer freund recht. ich war also glücklich und dacht mir gleich, schnell ab zum frisör, bis ein zweiter freund mir meine freude verdarb, er habe soeben mit seinem rabbi gesprochen und der sagte ihm gleich, dies sei nicht zutreffend, entweder wir finden am sonntag jemanden, der uns die haare schneidet, oder wir müssen bis shavuot warten.

hierzu folgendes zitat:

During Sefirah one may not take a haircut until the day of Lag

BaOmer. The Rema allows one’s hair to be cut on Friday when

Lag BaOmer falls on the following Sunday, but the MaHaril and

Levush disagree. One may be lenient. (Mishna Berurah 493:2).

During Sefirah one may not take a haircut until the day of Lag

BaOmer. The Rema allows one’s hair to be cut on Friday when

Lag BaOmer falls on the following Sunday, but the MaHaril and

Levush disagree. One may be lenient. (Mishna Berurah 493:2).

During Sefirah one may not take a haircut until the day of Lag BaOmer. The Rema allows one’s hair to be cut on Friday when Lag BaOmer falls on the following Sunday, but the MaHaril and Levush disagree. One may be lenient. (Mishna Berurah 493:2).

also wie so oft, zwei widerstreitende entscheidungen. da ich mir nicht sicher bin, lass ich es also und schaue, ob wir am sonntag eine haar-schneide-party machen können, ansonsten wollte ich ja schon immer mal wissen, wie ich mit langen haaren aussehe 🙂

genetik im kontext jüdischer ethik

Jüdische Zeitungin der aktuellen ausgabe der jüdischen zeitung (april 2007) steht auf seite 19 ein interessanter artikel zu der frage, wie genetische fragestellungen im kontext jüdischer tradition/ethik betrachtet werden können und daraus resultierend, welche antwortmöglichkeiten wir z.b. auf erkrankungen wie tay-sachs haben. die zeitung gibt es in jedem zeitungskiosk.

der beitrag von chayim in der jüdischen zeitung ist übrigens ein auszug eines längeren wissenschaftlichen beitrages, der in der sommerausgabe der zeitschrift pardes im juli diesen jahres erscheinen wird.

rückmeldung

nachdem ich heute morgen von einem treuen leser einen rüffel erhalten habe, da ich schon so lange nichts mehr geschrieben habe, nutze ich die nächsten paar minuten, um zwei, drei dinge loszuwerden, insbesondere möchte ich auf die kritik von medbrain antworten.

wie sieht der alltag eines rabbinerstudenten aus? medbrain bemängelte, dass hiervon zu wenig in meinem blog zu lesen sei. mmm. wie sieht das leben eines studenten in deutschland aus. in der regel ist es “langweilig”, besser gesagt, es ist alltag. soll ich den hier beschreiben.

ich bin ein politischer mensch. dies spiegelt sich auch in meinem verständnis von judentum wieder und so werdet ihr hier immer wieder hinweise und kommentare zu politischen gegebenheiten finden, die mich bewegen. jüdisch sein ist für mich nicht nur synagoge, talmud und kolleg, sondern eben auch wahrnehmen der umwelt, freundschaften und spass. ich schreibe hier in diesem blog aus meinem leben mit all seinen facetten.

eine aufgabe von bloggen sehe ich auch darin, auf dinge hinzuweisen, die andere gebloggt haben o.ä.. ich muss und will das rad nicht neu erfinden. wenn in einem anderen blog etwas gutes steht und ich finde, dass auch meine leser das lesen sollten, verweise ich darauf. daher die vielen links.

Man könnte meinen, Du habest noch nie einen (potentiellen)Konvertiten zu Gesicht bekommen? (medbrain)

in meinem jahr als student hat sich einiges an meiner sichtweise und wahrnehmung geändert. man könnte sagen, dass ich die seiten gewechselt habe, weg von der gemeindeseite, der konsumentenseite hin zur seite der “anbieter”. und entsprechend hat sich auch die wahrnehmung meiner person, d.h. das verhalten anderer mir gegenüber verändert. gespräche, z.b. mit menschen die konvertieren möchten, verlaufen anders. und genau das habe ich in meinem bericht “ferienende” versucht auszudrücken. ich habe durch das gespräch wirklich viel dazugelernt. und jedes erste gespräch mit einem menschen ist ein novum. dies ist zumindest mein ansatz und jenes gespräch habe ich auch wirklich genossen. darf man das dann auch nicht so schreiben? 

aber alles in allem, danke für die kritik. es ist ja durchaus etwas wahres dran und ich versuche mehr über das zu schreiben was ich so als rabbinerstudent erlebe/lerne (soweit mir das die zeit erlaubt) – versprochen. und eine bitte an euch, wenn ihr fragen habt, wenn euch etwas besonderes interessiert, dann schreibt die fragen hier rein. danke.

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