Category: Berlin (Page 3 of 4)

trialog durch klänge

(c) Adrian M. Schellvergangene woche war in berlin ein neues projekt zu hören: klangtrialog.

die musiker Mimi Sheffer (Gesang), Nasser Fakhri (Gesang), Christian Hagitte (Orgel), Salim Saroueh (Violine) und für Percussion Süleyman Celik verbanden liturgische musik aus dem islam, dem christentum und dem judentum zu einem, gemeinsamen konzert. gerstern abend war ich in der kaiser wilhelm gedächtniskriche und schaute mir dieses experiment an.

grundsätzlich muss ich sagen, dass es gelungen ist und musik wirklich ein träger für den gemeinsamen dialog / trialog sein kann. sehr gelungen waren der auftakt und das ende des konzertes. in der mitte gab es für meinen hörgenuss einige schwächen. zum auftakt “ruf zum gottesdienst” läuteten die glocken der kirche, der ruf des muezzin wurde von nasser fakhir gesungen und mimi sheffer rundete den beginn mit dem jüdischen gegenstück, dem “barechu” und variationen des “shmah israel” ab.

chayim beschrieb den abend mit “gewaltig”. eine sehr treffende beschreibung. gewaltig, da kraftvoll und erfolgreich bei der erreichung des selbstgesteckten zieles, aber auch das eine oder andere mal schwer auszuhalten. nicht alle lieder der zusammenstellung passten zueinander und hamonisierten. man musste das eine oder andere, insbesondere die orgel-improvisationen aushalten. vergleichbar einem echten trialog, in dem man die beiträge des gegenüber manchmal einfach (c) adrian m. schellso stehen und wirken lassen muss.

schade fand ich, dass es keinen christlichen sänger im team gab; dass mimi sheffer hier “einspringen” konnte war zwar schön, aber verwischte ein wenig die positionen. spätestens beim birkat cohanim, dem priestersegen wäre aus dem jüdisch-muslimischen dialog ein trialog in gesangsform geworden, wenn hier ein dritter, christlicher sänger greifbar gewesen wäre, denn dieser segen – so habe ich gestern gelernt – hat in allen drei religionen eine liturgische bedeutung.

sehr versöhnlich war am ende ein arabisches gedichte, bei dem alle künstler noch einmal musikalisch in erscheinung treten konnten. wahrscheinlich gehen die 5 künstler mit dem programm noch ein wenig auf tour. wenn der klangtrialog in eure stadt kommt, geht hin …

infos unter: http://www.spielkunst-berlin.de/klangtrialog.htm

(C) Adrian M. Schell

Veranstaltungstipp für Berliner

60 Jahre Israel

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe
”60 Jahre Israel”
laden wir ein zu einem Vortrag von

Dr. Gregor Wettberg
Arbeitskreis Jüdischer Sozialdemokraten

Deutsche Israelpolitik
Deutsche Außenpolitik in Bezug auf Israel und den Nahen Osten am Beispiel der Verlängerung des Libanon-Mandates der Bundeswehr im September 2007

am Sonntag, den 17. Februar 2008
in der Neuen Synagoge, Kiddusch-Raum,
Oranienburger Straße,
15.00 Uhr

Die deutsche Außenpolitik hat sich in den letzten 15 Jahren deutlich verändert, die Teilnahme an bewaffneten Auslandseinsätzen von U.N. und NATO sind weitestgehend selbstverständlich. Welchen Rang nimmt Israel in den deutschen Überlegungen ein? Welche Rolle spielt umgekehrt die BRD für Israel? Und: was halten die Jüdinnen und Juden Deutschlands davon?

Dr. Gregor Wettberg, LL.M., ist Jurist und lebt in Berlin. Gegenwärtig ist er als Rechtsreferendar beim Innenausschuss der Deutschen Bundestages tätig. Er studierte in Münster und Washington D.C. und promovierte 2007 in Frankfurt/Main zu Fragen des internationalen Selbstverteidigungsrechtes gegen nicht-staatliche Organisationen.

Dr. Wettberg ist Mitglied der Liberalen Jüdischen Gemeinde Hannover und Mitbegründer von Jung und Jüdisch Deutschland e.V. In Berlin gehört er zum Beterkreis in der Oranienburger Straße und ist Mitglied von Jung und Jüdisch Berlin e.V. Er ist seit 2005 in der SPD und beschäftigt sich im Arbeitskreis Jüdischer Sozialdemokraten mit außenpolitischen Fragen.

Anmeldungen bitte an info@arzenu.de (Website: www.arzenu.de)

Veranstaltungstipp für Berliner:

60 Jahre Israel

Im Rahmen der Veranstaltungsserie:
„60 Jahre Israel“
laden wir ein zu einem Vortag von

Landesrabbiner Dr. Walter Rothschild
Sixty Years On…….The Hedjaz Railway in Palestine
and the new State Israel – an historical, religious and political anomaly

am Sonntag, den 20.Januar 2008 in der Neuen Synagoge,
Oranienburger Straße, 15.00 Uhr.

Die Eisenbahn in Palästina bestand aus einer Ansammlung diverser Linien, die zu unterschiedlichen Zeiten mit unterschiedlichen Standards von französischen Unternehmen, türkischen religiösen Institutionen, dem britischen Militär wie auch von der palästinensischen Mandatsverwaltung gebaut worden waren . Plötzlich wurde eine Entscheidung zur Aufteilung des Landes getroffen – aber welcher Eisenbahnabschnitt gehörte wem, und wie könnten die verschiedenen Regionen miteinander verbunden werden, wenn diese Regionen politisch voneinander getrennt wären?
Rabbiner Dr. Walter Rotschild wird auf der Grundlage seiner Doktorarbeit zur Rolle der politischen Entwicklungen auf die Infrastruktur des Transportwesens zwischen 1945 – 1948 die Probleme und Schwierigkeiten darlegen, die damals zu bewältigen waren mit dem moslemischen Waqf, dem neuen Staat Libanon, dem Erwachen der nationalen Regierung in Ägypten, den Vereinten Nationen und mit der lokalen Bevölkerung in der Welt nach dem Zweiten Weltkrieg. Der neue Staat Israel, der nun 60 Jahre alt wird, hat einen Teil dieses Durcheinanders geerbt…

Rabbiner Dr. Walter Rothschild hält den Vortrag in englischer Sprache.

Flyer zum Download und zum Weiterleiten

Der Berliton

die erste email-adresse, die mir vor meinem umzug nach berlin von freunden zugesteckt wurde, war die von ilan weiss. ilan weiss ist vielleicht die adresse für israelis oder menschen aus aller welt, die ihre zelte hier aufschlagen wollen. warum?  der quirlige versicherungsvertreter  gibt einen hebräisch(-deutschen) newsletter heraus, in dem er vor allem anzeigen zu wohnungssuchen und – angeboten,  sprachkursangebote,  und sonstige kleinanzeigen  gebündelt hat. wer als israeli in berlin erste kontakte sucht, hat über den newsletter von ilan bisher eine gute möglichkeit gehabt.

nun hat er ein neues projekt gestartet, und zwar eine website als deutsch-israelischer treffpunkt:

Berliton  unter http://derberliton.de soll ein neues, interaktives forum entstehen und somit den newsletter um aktuelle nachrichten, texte, anzeigen usw. ergänzen. die seite ist nicht mehr auf hebräisch, sondern weitgehend in deutsch gehalten.

momentan ist sie noch im beta-zustand und wartet auf rege beteiligung, einen ersten hinweis auf die politische ausrichtung gibt ein erster leitartikel von Uri Avnery [hier der text als pdf].

ich bin gespannt, wie sich die seite entwickelt und wie sie angenommen wird, wer für sie schreibt … ich drücke auf jeden fall meine daumen

ob sich was durch(in der) ZUKUNFT ändert?

auf der blog seite von jüdisches berlin ist ein artikel von rabbiner walter rothschild abgedruckt, der eine – vielleicht etwas bissige, aber leider doch sehr wahre – beschreibung des politischen berliner gemeindelebens wiedergibt. danke hierfür. der beitrag enthält viele eindrücke, die auch ich in meiner bisherigen berlin-zeit sammeln konnte, wobei ich “nur” von aussen das vorgehen innerhalb dieser gemeinde betrachten konnte.

mal schauen, ob mir jetzt eine “innenansicht” gewährt wird. nach meinem dritten anlauf war nämlich im büro der gemeinde jemand so gnädig, ein formular zur beantragung der mitgliedschaft auszufüllen (aber nur, nachdem ich mit nachdruck darauf bestanden habe, ansonsten wäre ich wieder weggeschickt worden, weil eigentlich auch diesmal überhaupt keine zeit dafür zur verfügung stand … (keine 10 minuten aufwand)) – in drei monaten – so wurde mir angekündigt – werde ich dann erfahren, ob ich mitglied bin, oder nicht).

ob die neue rv an der beamten-einstellung der meisten angestellten der gemeinde etwas ändern kann, bezweifle ich. wie rothschild richtig analysiert hat, handelt es sich um einen großbetrieb und hierfür braucht man eigentlich einen charismatischen geschäftsführer, der den mitarbeitern vermittelt, das die gemeindeangestellten dienstleister einer lebendigen gemeinde sind und keine verwalter eines toten museums, das für das deutsche gewissen ein bisschen judentum ausstellt. die gemeinde braucht jemanden, der visionen hat und bereit ist, andere mitzunehmen – selbstverwirklicher brauchen wir hier in berlin bestimmt nicht mehr.

ob die mitglieder von atid das schaffen – ich zweifle ein wenig daran. die geheimnisvollen ankündigungen von der designierten vorsitzenden, jemanden von außerhalb mit in den vostand zu holen (siehe jüdische allgemeinde vom 29.11.07, berliner seite) sind kein jetzt schon kein gutes vorzeichen für transparenz. wozu ein geheimnis machen, wenn man eine kompetente frau, einen kompetenten man hat, den man zutraut, die gemeinde auf ihrem weg hilfreich zu sein. ein wenig angst habe ich, dass man hier eher ein halbherziges spiel betreibt und womöglich sich atid missbrauchen lässt für die zeile eines einzelnen.

wir werden sehen. ich hoffe nur, dass rabbiner rothschilds pessimistische aussichten nicht ganz der wahrheit entsprechen werden.

jerusalem im gebet

sonntag in einer woche gibt es eine interessante veranstaltung in berlin, auf die ich euch aufmerksam machen möchte:

Im Rahmen der Veranstaltungsserie:
„40 Jahre vereinigtes Jerusalem – 60 Jahre Israel“
lädt arzenu Deutschland zu einem Vortag von

Rabbinerin Dr. Dalia S.Marx ein:
Jerusalem im Gebet
am Sonntag, den 2.Dezember 2007
in der Neuen Synagoge,
Oranienburger Straße, 15.00 Uhr.

Rabbinerin Dalia Marx geht der Frage nach, welchen Stellenwert Jerusalem im jüdischen Gebet hat. Für was steht die Stadt, welche Hoffnungen, welche Träume verbinden sich mit ihr. Sie betrachtet diese Fragestellung zunächst aus traditioneller Sicht und schaut dann auf die Entwicklung, die Jerusalem innerhalb der Reform-Liturgie genommen hat.

Rabbinerin Marx ist Dozentin an der Universität Potsdam. Der Vortrag findet in englischer Sprache statt.

synagogentest herbartstraße

mein lieblingssport in berlin ist weiterhin synagogenhopping, auch wenn dieser sich inzwischen fast ausschließlich auf die mir schon bekannten synagogen eingeschränkt ist. nun habe ich den kreis der besuchten synagogengemeinden um eine weitere in der herbartstraße erweitert. die Leo-Baeck-Synagoge befindet sich im jüdischen seniorenheim.

der ritus ist vergleichbar der pestalozzistraße aber um ein vielfaches wärmer und familiärer. der kleine damenchor reicht sicher nicht an die stimmgewaltigkeit der kollegen in der p-str. aber man sieht ihnen die freude an, mit denen sie die atmosphäre des G’ttesdienstes bereichern.

männer und frauen sitzen in der synagoge getrennt, jedoch nicht weit von einander :-). der gabbai ist sehr aufmerksam und und sorgt mit seiner, etwas rauen, aber nicht unfreundlichen art dafür, dass man den richtigen siddur und den richtigen platz findet. ob es eine richtige mitmachsynagoge ist, kann ich nicht so genau beantworten. in der regel singt der kantor und der chor, aber vereinzelt auch die beterinnen und beter – zumindest scheint sich niemand daran zu stören, wenn man selbst lauthals mitsingt (außer es ist sehr gegen die eingübte praxis, dann sieht man schon mal einen fragenden blick von seiten der chordamen).

kiddusch für alle etc. gibt es am ende nicht. die gemeinde löst sich recht schnell auf. übrigens, wer glaubt, nur ältere menschen anzutreffen, der irrt. die gemeinde ist ein schönes abbild von le dor va dor – von generation zu generation.

mit anfangszeiten von 17.30 uhr im winter, bzw. 18.00 uhr im sommer sind die G’ttesdienstzeiten am freitag abend so angenehm gelegt, dass man anschließend wunderbar shabbat zu hause oder bei freunden begehen kann, ohne zu spät dran zu sein. für mich ist die Leo-Baeck-Synagoge eine wunderbare alternative zu meinen bisherigen lieblingsgemeinden und bekommt 4 sterne in meiner wertung ****           

juval meinte

ihr, also meine leser, könntet annehmen, er würde mich zwingen, über ihn zu schreiben. NEIN, juval übt keinen druck auf mich auf. es ist einfach nur gute musik, die er produziert und hier in meinem blog zu schreiben ist deutlich leichter für mich, als all meinen freunden eine sms zu schreiben oder sie gar anzurufen (von persönlichen treffen ganz abgesehen – viel zu anstrengend). also für alle, die es mir in zukunft gleichtun wollen und über juval schreiben möchten, bietet sich am

13.Okt.2007 20:00 im Zimt und Zunder Berlin und am

18.Nov.2007 18:00 imFriendly Society Club Berlin

die möglichkeit, einen persönlichen eindruck zu gewinnen.

[youtube=http://www.youtube.com/watch?v=PObcy7rmtCo]

Eröffnungen

rund um den letzen shabbat standen für das jüdische berlin zwei eröffnungen auf dem programm, die deutlich machen, das jüdisches leben wirklich ein bestandteil dieser stadt ist. einen ganz guten artikel hierzu (wie immer) findet ihr im blog von “jüdisches berlin“.

ich habe bei beiden eröffnungen jeweils kurz vorbeigeschaut und kann sagen, dass beide mich beeindruckt haben.

erstere veranstaltung war die wiedereröffnung der synagoge in der rykestraße. hoffentlich wird die synagoge oft so voll werden, wie am freitag zur eröffnung:

Rykestrasse

zweite war das starßenfest von chabad in der münsterschen straße. leider kam ich auf grund der massen nicht in das zentrum von chabad rein, aber es wird sich mit sicherheit eine ruhigere gelegenheit finden lassen:

           Chabad 1   Chabad 2

für meinen synagogentest werde ich beide gemeinden mal zu shabbat aufsuchen und dann hier wie immer ganz subjektiv berichten 🙂

p.s. Avraham Fried – coole mucke:

Avraham Fried

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